Sich Zeit nehmen

22 März


Schon als kleines Mädchen war ich eine Traumsuse und bin es zum Teil bis heute noch geblieben. Ich konnte mich damals schon stundenlang darin verlieren, einfach nur im Bett unter dicken Kissenbergen zu sitzen und vor mich hin zu träumen. Ich malte mir fantastische Geschichten aus oder starrte einfach nur Löcher in die Luft. Durch das winzige Fenster ließ ich mir dabei die Sonne auf die Nase scheinen und war nur mit mir.
Ich habe mir die Zeit einfach verträumt. Ich hatte dabei nie das Gefühl, da draußen irgend etwas zu verpassen oder die Zeit für etwas "sinnvolles" zu nutzen. Nie!



 
 
Im Sommer habe ich im Garten Schneckenrennen veranstaltet, die Punkte eines Marienkäfers gezählt und ihn auf meinen kleinen Fingern dabei beobachtet, wie er mit einer Engelsgeduld immer wieder nach oben gekrabbelt ist. Der Sonne, dem Licht und der Wärme entgegen. Ich konnte mich daran einfach nicht satt sehen! 
Für mich gab es dann wirklich nur genau diesen Moment. Abgeschirmt von allem um mich herum. Als hätte ich mir unsichtbare Scheuklappen angelegt.  Das Zeit etwas kostbares ist, das wäre mir damals nie in den Sinn gekommen. Darüber habe ich nicht eine Millisekunde nachgedacht, daran nicht nur einen einzigen Gedanken verschwendet.











 


Manchmal erwische ich mich heute noch beim Tagträumen. Das ist Zeitlupenlabsal. Zeit, um nur mit mir zu sein. Diese Augenblicke können so fürchterlich sympathisch sein. Kennst du sie auch?
Ich bin unendlich dankbar für alles das, was ich habe, was ich bin und was ich erleben darf.

Leider verschwenden wir als Erwachsene viel zu viel Zeit damit, uns zu überlegen was uns fehlt oder was wir noch nicht haben. Lassen uns von einer virsuellen Welt beirren und berieseln und konzentrieren uns viel zu sehr auf das, was andere tun oder was andere besitzen. Das ist ein ganz natürlicher und menschlicher Trieb. Aber ich meine es zu erkennen, wie vielen Menschen das immer bewusster wird.
Denn im Prinzip braucht man gar nicht viel. Wir sind beschenkt bis zum Hals. Nur vergessen wir das leider viel zu oft.






Fragen Sie mich bitte nicht, wie ich heute auf diesen Post gekommen bin. Könnte es vielleicht am Wetter liegen? Regen verhangene, gemeine fünf Grad. Grau. Grauer. Am grausten ...  Sehr perfekt um Federn und Eier aus den Schachteln zu holen und mit dem Nestbau zu beginnen. Und darauf zu vertrauen, welche Pläne der Frühling für uns hat.

Mach diesen grauen Nachmittag zu einem schönen Nachmittag. Nimm dir Zeit, nur für dich! 
Meisje ;-*



 

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17 Kommentare

  1. Oh das habe ich heute liebe Nachbarin,
    einen freien Nachmittag nur für mich.
    Ohne meine Männer, die alles ausgeflogen waren, hatte ich Muße, nur das zu tun, wozu mir der Sinn stand.
    Deine Bilder sind wieder mal zum Träumen und ich wünsche Dir einen wunderbaren Abend, das Grau draußen sieht man ja jetzt nicht mehr...
    Lieben Gruß
    Nicole

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  2. ja, so ist das wohl - es gibt ein paar (wunderschöne) Fotos (wie ich Deine Fotos oft bewundere - sie sind so hell, so klar), und plötzlich sprudelt es aus der Feder. Und ich habe mich in vielen Sätzen wiedergefunden, die Dir da aus der Feder gesprudelt sind. Einfach schön!
    Liebe Grüße, Jacqui

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  3. Liebe Meisje,
    Du sprichst mir aus der Seele mit diesem wunderbaren Post! Herzlichen Dank dafür! Tagträumen kann ich auch sehr gut, auch wenn es nur für Sekunden sei ....
    Ich wünsche Dir einen schönen Tag und einen guten Start in ein wunderschönes Wochenende mit viel Zeit für den einen oder anderen Tagtraum *lächel*!
    ♥ Allerliebste Grüße , Claudia ♥

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  4. Hallo Meisje,
    für diesen wundervollen Beitrag gibt es von mir ein Daumen hoch. Ja, auch ich bin gerne mal Tagträumerin und kann Zeit mit Sinnieren verbringen. Dann holt mich wieder die Realität ein und weiter geht es mit der täglichen Arbeit. Diese kleine Auszeit ist unbezahlbar.
    Wegen des erneuten Wintereinbruches haben wir noch viel Zeit zum Träumen. Denn draußen arbeiten ist momentan nicht möglich.
    Liebe Grüße von Ingrid

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  5. Das war ein unglaublicher Post, meine Liebe, genau getroffen. Wobei... Bei Dir von "getroffen" zu sprechen, das passt so gar nicht - vielmehr hast Du all das, den Wesenskern, in ein Nest aus Worten gelegt und mich mit dazu. Da hab ich mich kuschelig wohl gefühlt und gedacht, das tut so gut, das zu lesen. Ja. Ja und nochmal ja. Zu dem, was Du da geschrieben hast. Wie das kleine Mädchen sollten wir werden, das Du da warst, uns eben NICHT diese überflüssigen Gedanken zu machen, sondern unserem Urinstinkt vertrauen - unserem MENSCHsein, das wir so oft dem Kapitalismus opfern, weil wir uns von Überflüssigem anstecken lassen. Die meisten kennen sich doch gar nicht. Lieber innen wachsen und sicherer werden. Dabei hast Du gerade mit Deinen Worten sicherlich vielen geholfen.
    Alles Liebe, Deine Méa, die auch so tickt, jedoch immer eingeimpft bekam, dass Traumsusen lieber etwas "Sinnvolles" tun sollen, um sich am Kontostand zu orientieren. Gott sei Dank, haben die das bei mir nur hin und wieder geschafft, da "versagte" ich kläglich :)) wie schön :))

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  6. Als Kind war ich auch so eine Tagträumerin, aber dann musste ich das leider aufgeben..nun versuche ich, das wieder neu zu leben. Denn das meiste von dem, wo wir denken, das lohnt sich zum reinstressen, lohnt gar nicht.
    Ich danke Dir von Herzen für Deinen wunderschönen Post.
    Herzlich Susanne

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  7. Manchmal ein bisserl "Traumsuse" sein, das ist doch wie Wellness für die Seele !!!
    Und wo bitte ist mein Kuchen? ;)
    Gruß Doris

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  8. ...ohhh, zumindest hab ich jetzt mal Ferien und dann ist bestimmt ein bisschen Zeit für mich drin!
    Ich blogge ja für mein Leben gern und nehm mir auch gerne Zeit mal ein paar Zeilen bei dir da zu lassen !
    Ganz, ganz liebe Grüße
    Gabi

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  9. Punktlandung dein Post und so tolle Fotos ich hab jetzt erstmal Urlaub und werde sicherlich mal öfters wieder in den Tag träumen.
    LG
    Ursula

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  10. Mal ein bißcheb träumen, das ist einfach nur wunderschön. Diese Zeit sollte sich jeder hin und wieder nehmen um innerlich zur Ruhe zu kommen.
    Deine Bilder sind traumschön, so sanft und zart.Liebe Grüße und ein schönes Wochenende noch
    Susa

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  11. Wie recht Du doch hast, und ja, auch ich habe kein Problem damit, so ganz für mich zu sein, im Gegenteil, ich lebe es oft und intensiv. Wenn man mit sich in bester Gesellschaft ist, funktioniert das wunderhaft und zauberbar, nicht wahr!? ;-)
    Generell der ganze Post ist zum unterschreiben!!!

    Liebgrüße,
    Tiger
    🐯

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  12. Nein, ich frage dich nicht, wie du auf diesen Post gekommen bist. Ich genieße ihn einfach.

    Bis zum Hals beschenkt..., wie wahr.
    Dabei braucht es so wenig zum glücklich sein.
    Bewahren wir uns die Fähigkeit zu träumen!
    Herzliche Grüße von Heike

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  13. endlich habe ich die nötige ruhe und zeit um dir auch mal ein paar zeilen hinzukritzlen...musste gerade schmunzeln , heute noch wenn ich einen marienkäfer im garten finde, lasse ich ihn über meine hand flitzen und beobachte ihn solange bis er keine lust mehr hat und davon fliegt..ein toller post von anfang bis zum ende mit einzigartig schönen bildern...bevor ich mich jetzt wieder aus dem staub mache, dankeschön für deinen besuch bei mir ..mit lg von AnnA

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  14. Was für ein schöner Post liebe Meisje <3 und du hast so recht.... Wunderschöne Bilder... der Frühling ist endlich da!
    Liebste Grüße zu dir
    Christel

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  15. Hallo Meisje,
    was Du da beschreibst, ist genau das, was unsere Seelen gesund hält.
    Den Moment wahrnehmen, genießen....
    So viele Menschen haben sich der Hetze des Alltags ergeben und sich selbst dabei aus dem Sinn verloren.
    Leider verkennt man dabei auch den kleinen Reichtum im Leben, kein Wunder, dass so viele Menschen unzufrieden sind.
    Beim Tagträumen habe ich mich immer wohlgefühlt, beim Kopfkino kann man so wunderbar entspannen.
    Ich wünsche Dir frohe Ostertag - liebe Grüße
    Gudrun - Alice-was chic ist

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  16. Liebes Meisje,
    Du hast es ganz wunderbar verstanden uns in Deine Gedankenwelt mitzunehmen. Vieles was Du aufgezeigt hast, kommt mir sehr bekannt vor. Du bist zwar um einige Jähren jünger als ich, aber das vor sich hin träumen hatten wir gemeinsam. Es war auch damals viel leichter, da wir nicht dieser Überflutung von Bildmaterialien ausgesetzt waren...Das ruhige Beobachten in der Natur, sei es ein Marienkäfer, seien es Wolkenbilder oder sich im Wind bewegende Blätterdächer, die filigrane Vielfalt kleinster Blüten u. u. u. Ich schätze mich glücklich, da ich mir etliches davon bis heute erhalten konnte. Mehr noch, ich habe versucht es meinen Kindern und Enkeln auch zu vermitteln...Wie weit das gelang, muss sich zumindest bei meinen Enkelkindern noch zeigen...
    Lass uns unsere Traumbilder nie verlieren. Sie sind auch Pfade zum Glück!
    Alles Liebe
    Heidi

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  17. Sorry, ich bin´s noch einmal...
    Ist eine, hoffentlich nicht zu indiskrete Frage erlaubt??
    Du sehnst Dich nach den Geschwistern...weil Ihr zu weit auseinander wohnt...? Oder...?
    Kann ich helfen?
    Ich drück Dich!...ganz fest!
    Heidi

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