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Dienstag, 12. Oktober 2021

Küchennotizen | Suppenliebe

Das Wetter wischen den Jahreszeiten lädt zum Tragen von Schals und warmen Strickjacken ein, und trotz freien Knöcheln kommen nun schon die dickeren Mäntel ins Spiel. Wie über Nacht hat es angefangen, herbstlich zu werden und täglich staune ich, wie schnell die Natur sich nun verändert. Die Blätter vom Nussbaum segeln wie sprödes Pergamentpapier zur Erde und überall liegen dunkle, glänzende Kastanien herum. Wie ein Kind habe ich nach jedem Spaziergang die Jackentaschen voll mit Nüssen oder Kastanien. Ich kann einfach nicht anders, als mich danach zu bücken um sie einzusammeln.
 
 
 
 
 
 
Auch wenn ich den Sommer über alles liebe und er mir von allen vier Jahreszeiten die liebste ist, so hat, wie ich mir heimlich eingestehen muss, der Herbst doch so ein wenig mein Herz erobert. Mit ihm kommen lange Herbstspaziergänge, Kuscheldecken und das Kaminsknistern (zumindest auf DVD) ins Spiel. Junger Wein und Traubensaft, Zwiebel- und Apfelkuchen, Suppen und Ofengerichte, die Körper und Seele wärmen. Die Teller sind randvoll mit Glück und werden restlos aufgegessen.
 
 

 
 
  

Ich bilde mir manchmal ein, dass selbst inder Kaffeetasse nun eine ganz andere Ruhe steckt. Kleine und unbezahlbare Momentträumereien liegen in der Luft. Ein Buch auf dem Schoß, dicke Kissen im Rücken, dabei seine Gedanken auf Reisen schicken während sich vor dem Fenster das schönste, deutsche Schmuddelwetter abspielt. Grau und windig. Nass und insgesamt trübe.
Ich möchte die Herbsttage am liebsten so oft es geht ganz allmählich angehen. Die Natur zeigt uns wie es geht, und wir sollten auf sie hören und lernen, hin und wieder Achtsamkeit zu üben. Auch wenn es nur für einen langen, gemütlichen Sonntag ist. Dann, wenn es draußen unbehaglich ist gibt es doch nichts schöneres, als ein paar Duftkerzen in der Wohnung anzuzünden und bis in die Zehenspitzen Behaglichkeit spüren.

Viel zu lange gab es by meisje keine Buchvorstellung mehr, aber das wird sich mit Einzug des Herbstwetters nun schleunigst wieder ändern. Wie oft habe ich vergessen, meine Rezepte hier zu notieren, damit sie in meinem Zettelwirrwarr nicht verloren gehen. Mir ist bewusst, das vielen von euch oft die Zeit für die Zubereitung eines aufwendige Menüs fehlt. Mir geht es selbst viel zu oft so, und so wir sitzen wir mindestens zweimal die Woche abends in der "kalten Küche". Aber wie sehr freue ich mich schon darauf, mit euch zusammen in meiner kleinen Küche am warmen Ofen stehen, während heimelige Düfte wie Vanille und Zimt sich in der Küche verbreiten. Hmmm, ich kann es kaum erwarten. Was werden wir für einen Spaß haben, wenn wir gemeinsam rühren und kneten und die Zutaten abwiegen, um dann in Mehlwolken gehüllt und mit Spannung auf die schönsten Leckereien warten, die gerade im Ofen eine goldgelbe Kruste bekomme. Call it cozyness ; )

Da meine Küche in Wirklichkeit nicht viel größer als ein Geschirrhandtuch ist, zeige ich sie ziemlich selten auf meinen  Bildern. Umso glücklicher bin ich daüber euch mitteilen zu dürfen, das ich mir gleich neben der Küche nun ein kleines Herzeige-Zimmer eingerichten durfte. Was für ein Luxus! 
Hier fehlt zwar noch der Feinschliff, insbesodere ein Teppich, der den Raum noch ein wenig behaglicher machen soll. Aber es wird.







Bei der Raumgestaltung habe ich versucht darauf zu verzichten, mir neue Möbel oder Kleinigkeiten zu kaufen und habe mich bewusst mit bereits vorhandenen Dingen eingerichtet. Das Regal sowie eine ausgediente Kommode bekamen einen neuen Anstrich. Obwohl beides aus zwei völlig verschiedenen Epochen stammt, die Kommode nämlich aus den Studienzeiten meines Mannes und das Regal vom Flohmarkt, finde ich das Ergebnis richtig schön. Ich habe bei den Details passend zur Jahreszeit auf dunklere Akzente gesetzt, was eigentlich völlig gegen meine Natur ist. Aber, was soll ich sagen, bin ich richtig happy mit dem Resultat und habe mich sofort hier eingelebt.
Der Tisch, an dem ich nun künftig auch meine Posts schreiben werde, muß allerdings noch gegen einen etwas größeren ersetzt werden. Momentan habe ich den Balkontisch zweckentfremdet, und einfach ein großes Tuch darüber gelegt. Die Stühle habe ich bei kleinanzeigen entdeckt. Sie sind die einzigen Errungenschaften in diesem Raum und verbreiten beinahe so etwas wie Cafèhaus-feeling. 

Immer wieder möchte ich beweisen, dass man nicht zwingend das Konto sprengen muß um etwas anderes zu schaffen. Man braucht nur ein wenig Phantasie und den Mut, um sich darauf einzulassen. 

 

Seit dem Vormittag regnet es Bindfäden, und ich finde dieser Tag ist wie gemacht, um einen großen Topf Suppe zu kochen. Suppen streicheln einfach ganz herrlich die Seele und wecken die inneren Geister. 
Seit ich denken kann assoziiere ich Suppe immer mit Herbst und Heimat. 
Mit Wärme und Glück. 
Die Zubereitung einer herbstlichen Kartoffelsuppe ist völlig unkompliziert und das Ergebnis einfach phantastisch. 
 
 

Küchenotizen | Herbstliche Kartoffelsuppe 


Für die Suppe

500 g Kartoffeln

1 dicke Zwiebel

1 dicke Möhre

etwas Öl

3/4 L Gemüsebrühe

100 ml Schlagsahne

Salz, Pfeffer, Muskat

 

Für das Topping

frische Champignons und frische oder getrocknete Kräuter, ich habe Liebstöckel und Petersilie gewählt. 

1) Katoffeln, Möhre und die Zwiebel schälen und in Würfel schneiden, und in heißem Olivenöl anbraten. Mit der Gemüsebrühe ablöschen und eine Weile köcheln lassen. Zum Schluß die Suppe mit dem Zauberstab pürieren, und mit Salz, Pfeffer und geriebenen Muskat abschmecken. Mit der Sahne verfeinern.

2) Während die Suppe köchelt, die Championgs putzen und in Scheiben schneidenund kurz in etwas Butter andünsten. Die Suppe auf die Teller verteilen, und mit den Champions und mit den Kräutern anrichten.

 

Mein Abend wird gemütlich, dass ist so gut wie sicher. Macht es euch auch fein und kuschelig an diesem Suppensockenschmuddelwettertag. xox, Meisje


"Es gibt eine Stille des Herbstes bis in die Farben hinein."      

                                                                                              - Hugo von Hofmannsthal -

6 Kommentare:

  1. Was ist dein Herzeigezimmer schön! Ach ja, und Suppe.... Ich freu mich am Herbst.
    Herzlichst
    yase

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    1. Liebste Yase,ganz herzlichen Dank für deinen netten Besuch. Wie mich das immer freut von dir zu lesen! Ich wünsche dir einen wunderschönen Herbtsonntag, mit viel goldenem Sonnenschein drumherum.
      Fühl dich einmal ganz fest gedrückt, xox ; *

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  2. Ein Herzeigezimmer liebe Elke,
    wie cool ist das denn?
    Ich warte immer noch auf solch ein Zimmer, aber obwohl die Jungs nun im Ausland sind, komme ich nicht an ihre Zimmer. Denn sie kommen noch für das Abschlussemester zurück. Da darf ich mich noch nicht ausbreiten.
    Also mache ich es mir so gemütlich und koche auch ab und zu eine leckere Suppe.
    Und lese Deine schönen Posts, das ist immer so heimelig.
    Dir einen kuscheligen Abend, lieben Gruß
    Nicole

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    1. Liebe Nicole, bislang habe ich mich auch immer am großen Esszimmertisch ausgebreitet. Ob ich gebastelt oder geschrieben habe, ich saß mitten im Geschehen und musste jedesmal wieder das Feld räumen, wenn wir uns zum gemeinsamen Essen an diesem Tisch versammelt haben. Darum geniesse ich diesen Luxus umso mehr, alles stehen und liegen zulassen. So ein eigenes, ungestörtets Plätzchen zu haben ist etwas ganz besonderes ; )
      Hab einen fantastischen Sonntagnachmittag und geniesse diesen goldenen Oktobersonntag. Herzlichst, Elke

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  3. Lovely pictures from your home and the soup looks really tasty and nice :)
    Always so great to visit your beautiful blog...
    Titti

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    1. Thank you so much for beeing here Titti!
      Have great and beautiful autumndays, enjoy time. Take hugs and xox, from Meisje

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