Ihr müsst mir verzeihen wenn ich euch schon wieder damit in den Ohren liege, aber ich stelle fest, dass ich die sonntäglichen Flohmarktausflüge schon schon etwas vermisse. Ich liebe es auf Flohmärkten zu stöbern und ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte mal ausgiebig auf so einem richtigen Trödelmarkt war.
Long time ago.
Aber jammern nützt nichts. Auf den Frühling folgt Sommer, in dem es vielleicht wieder so ein wenig entspannter zugehen wird und die Märkte vorsichtig öffnen dürfen.
Warum ich Flohmärkte liebe? Man zieht ohne große Erwartungen los, und findet am Ende die
weltschönsten Dinge, die man voller Stolz und Freude nach hause tragen darf. Ein versilbertes Teetablett, hübsches Geschirr im schönsten handgetöpferten Vintage Look, einen Beistelltisch mit herrlichen Farbabplatzern, eine Reihe Heimatkrimis, eine Kette mit hübschen Holzperlen, ein Set Körbe für Handtücher und duftende Seifen fürs Gäste WC, Bilderrahmen in den ungewöhnlichsten Formen, eine Blumenvase und eine Handvoll Kerzenständer, die haargenau zu dem silbernen Teetablett passen. Das sieht, zusammengestellt so schön aus, dass man sich später kaum daran sattsehen kann. Mit ein bisschen Gespür lassen sich die herrlichsten Schätze bergen, und das auch noch für einen kleinen Preis.
Am vergangenen Wochenende habe ich beschlossen, statt diesem sehnsuchtsvollen "Ach, ich würde so gern mal wieder über einen Flohmarkt schlendern!" mich einmal genauer in meiner Garage umzuschauen, ob sich mit den Sachen aus meinem eigenen Fundus noch so anstellen lässt. Da fiel mir ein altes Brett in die Hand. So einen richtigen Platz hat es nie gefunden, ich schleppte es von A nach B, aber es wollte einfach nirgendwo passen. Ich kann mich noch genau daran erinnern, das ich es einmal auf dem Siedlungsflohmarkt gekauft habe. Es stand eigentlich gar nicht zum Verkauf, es lehnte einfach an einer Hauswand und ich fand es in gerade in seiner Unvollkommenheit einfach nur schön. Auf meine Frage was es kosten soll sagte die Verkäuferin zu mir:
"Es steht eigentlich gar nicht zum Verkauf. Es gehörte meinem Vater, er kniete immer während der Gartenarbeit darauf, um seine Knie zu schonen." Damit war das Thema eigentlich für mich erledigt.
So lange, bis ihr Ehemann mir durch die halbe Siedlung nachlief. Passiert mir nicht mehr so oft, insbeondere nicht ein Kerl, mit einem Surfbrett unterm Arm ;-)
"Verzeihung, sind Sie die Dame, die gerade nach dem Brett gefragt hat? Sie können es gerne haben, ich benutze es gar nicht, es steht nur im Weg herum. Sagen wir 50 Cent?"
Da konnte ich natürlich nicht anders als dieses Kleinod zu retten und es mitzunehmen. Und bei diesem Preis habe ich mir das Handeln verkniffen.
Den Rest möchte ich gar nicht groß erzählen. Schaut euch an, was für ein schönes Vintage Möbelstück aus diesem schnöden Brett geworden ist und was sich an einem Samstagnachmittag zaubern lässt. Ich bin jedenfalls seeeehr happy mit dem Ergebnis und finde unseren neuen Sofatisch richtig edel. Elegant, sophisticated und herrlich clean.
Damit das Weiß nicht zu langweilig wird, habe ich eine goldene Vase mit Weidekätzchen auf den Tisch gestellt. Die hatte ich noch vom letzten Jahr und sind, zugegebenermaßen, ein wenig porös und morbide, was sich wiederum hervorragend zum Brett macht. Mehr Dekoration und Blumen wird es im Januar allerdings noch nicht geben.
Nach diesem kreativen Samstag musste ich meinen neuen Sofatisch natürlich gleich ausprobieren. Du ahnst sicher, wie mein Sonntag aussah?
- Loungewear
- Cappuccino mit viel Milchschaum
- Croissants mit Pflaumenmus
- Lesen, und die Zeit gemütlich auf dem Sofa vertrödeln
- Lasagne vom Pizzaservice
- Doku über die Maremma (Sehnsuchtsort ...)
Mal schauen was morgen geht. Jedenfalls in Richtung Samstag und ich habe da noch einen Vintage Leuchter in der Garage entdeckt. Seien Sie immer vorbereitet ; )
Startet alle gut ins Wochenende, xox, Meisje
Genau richtig so: Statt dem nachzutrauern, was man eben grade nicht hat, das geniessen, was einfach so da ist! Und wenn aus einem alten, furchigen Brett ein schöner Beistelltisch wird- für praktisch Null Euro und ein wenig Arbeit und Zeit- dann ist alles perfekt. Vom guten Gefühl und der Freude ganz zu schweigen!
AntwortenLöschenBei uns steht ja ein Sofa-Tisch auf grossen Containerrollen, der aus dem Teil einer alten Stalltüre besteht. Es sind sogar noch Biss-Spuren sichtbar, die von meinen Pferden stammen! So besehen wird er ein be-greif-bares Erinnerungsstück sein, auch wenn es die Dicken mal nicht mehr gibt. Denn eines ist sicher: der Tisch wird uns noch lange begleiten. 😊
Viel Freude beim Werkeln weiterhin- bin gespannt auf deinen Leuchter!
Herzliche Grüsse und ein schönes WE dir!
Dir einen fabelhaften Februar liebe Frau Hummel, so ein kleiner Winterzipfel liegt noch vor uns ; )
LöschenAber ich empfinde ja gerade diese Zeit, als eine sehr behagliche Zeit und will sie geniessen so oft es nur geht.
So ein schöner Gedanke, welches Erinnerungsstück du dir da geschaffen hast! Ein ein Einzelstück, dass dein Herz jedesmal wieder hüpfen lässt wie ich mir vorstellen kann und wird dir noch lange erhalten bleiben.
Fühl dich gedrückt, ich schicke dir liebe Gedanken!
Wunderschön deine Bilder, und danke dir, denn ich schaue gerne bei dir rein.
AntwortenLöschenHier bei uns ist nicht viel mit Trödelmarkt... Hab meistens keine Zeit wegen meinen Dienstzeiten.
Aber ehrlich ich habe nicht einmal Lust zum bummeln.
Bisschen weniger Covid wäre auch nicht schlecht..., ich hab so langsam genug.
Liebe Grüße
Silvana
Liebe Silvana, vielen Dank für dein Lob. Das ist immer so ein wenig Applaus für die Schreiberin.
LöschenDu hast recht, bummeln ist wirklich nicht mehr so entspannend und unbeschwert, wie es einmal vor Corona war. Aber ich denke, mit dem Sommer wird es wieder ein wenig leichter. Denn auch ich bin Corona müde und wünsche mir wieder so ein wenig mehr Normalität. Du arbeitest also auch im Krankenhaus?
Ich schicke dir auch liebe Grüße und wünsche dir einen wunderschönen Start in den Februar, xox, Meisje