Meine Lieben, endlich scheint die Sonne gelb und satt auf meine Leseecke und auch wenn dieses besondere Licht nun mahnend die schmutzblinden Fensterscheiben ans Licht bringt, will meiner Meinung nach jedes freie Sonnenstündchen gebührend gefeiert werden. Egal, ich sage dem Winter offiziell ade, und solange wir im Haus tagsüber noch kein elektrisches Licht oder Kerzen anzünden müssen um etwas sehen zu können, drücke ich bei den Fensterscheiben gerne noch einmal ein Auge zu.
Lesetipp: Hausbesuche, Seitenzahl 240, erschienen im Knaus-Verlag
Autorin: Stephanie Quitterer
Stephanie arbeitet als Regieassistentin am Theater. Als sie ihre Tochter bekommt, hat sie plötzlich viel freie Zeit. Was tun? Sie schließt mit ihrem Ehemann Tom eine Wette ab. In 200 Tagen möchte sie 200 Kuchen backen und sich spontan mit Kaffee, Kind und Kuchen bewaffnet bei fremden Menschen in ihrer Nachbarschaft einladen.
Was für eine tolle und abgefahrene Idee, die mich wirklich von der ersten Seite an gefesselt hat! Wie oft möchte ich selbst hineinlinsen in fremde Wohnungen, möchte ich ehrfürchtig und staunend in fremden Wohnzimmern stehen. Eichengetäfelte Wände, minimalistisch, nüchtern, kitschig, mit Designerstücken ausgestattet oder Flohmarktchic? Wie bei einem Kalendertürchen möchte ich oft so gerne wissen, was sich dahinter verbirgt.
Oft denke ich: WER lebt da wohl? Und WIE? Und WAS ist seine Geschichte?
Leider muss ich mich damit begnügen, abends um den Häuserblock zu spazieren um mir die erleuchteten Fenstervierecke anzusehen die mir kleine Ausschnitte fremder Leben anbieten, so als wären es kleine Rätsel. Ein Zipfelchen der wehenden Gardine, ein himbeerfarbener Lampenschirm an der Zimmerdecke, ein bunter Streifen Tapete an der Wand. Das alles macht mich unglaublich neugierig.
Stephanie Quitterer hat mich mit ihrer Idee 200 Kuchen zu backen, mit ihrer Fremdwohnungssehnsucht und 200 Begegnungen mit fremden Menschen aus der Nachbarschaft und ihrer Neugier auf sie völlig angefixt und ich habe mir beim Lesen oft überlegt, mir einen Kuchenteller zu schnappen, um damit sofort in der Nachbarschaft zu klingeln.
Zurück zum Buch: Als junge Mutter hatte Stephanie plötzlich viel Zeit. Was tun dachte sie, und so wurde die großartige Idee geboren, die
Nachbarn einfach mal kennen zu lernen. Als Projekt und als Wette
gegen sich selbst und gegen das unken ihres Mannes. Da Stephanie
selbst schüchtern ist, großen Wert auf eine ungestörte Privatsphäre
legt, war das eine große Sache für sie. Die Wette legte sie sich
selbst fest mit 200 Hausbesuche mit 200 selbstgebackenen Kuchen in
200 Tagen. Und sie machte sich tatsächlich auf den Weg, selbst als ihr Mann schimpfte und das für absurd hielt und es ihr eh nicht
zutraute.
Stephanie Quitterer schildert in ihrem Buch ganz
ehrlich alle ihre Sorgen, Ängste und Bedenken. Schließlich es ist
ja auch nicht ohne, bei Wildfremden zu klingeln, wo zum Beispiel das gruselige
Hundegebell hinter der Haustür schon bedrohlich klingt. Die ganze Geschichte ist
unglaublich sympathisch, und man gönnt Stephanie diesen Erfolg, dass ihr
Leute herzlich begegnen, ihre Türen für sie öffnen und sie bei ihrem
Projekt unterstützen. Wie dadurch Freundschaften entstehen, wie
Verständnis für andere Menschen entsteht, da man hinter die
Kulissen und Fassaden blicken darf und wie Vorurteile im
Nullkommanichts abgebaut werden können.
Der Blick in die
fremden Wohnungen ist hinreißend und sehr spannend. Stephanie's selbstgebackene Kuchen gibt es am Anfang eines jeden Kapitels als ausführliches Rezept. Was für ein
Schatzkästlein und must have für jede Hobbybäckerin! Dieses Buch ist ein ideales Geschenk für Frauen, Freundinnen, Schwestern und Kolleginnen.
Fazit: Dieses Buch hat mich total überzeugt, denn ich finde die Autorin hatte einen tollen Einfall mit ihren Kuchenbesuchen. Und die Erlebnisse sind einfach klasse und machen Mut, sein sicheres Schneckenhaus zu verlassen um ohne Vorurteile auf seine Mitmenschen zuzugehen.
Zauberhaften Sonntag euch, xox, Meisje
Das Buch hört sich spannend an! Und weckt nur schon durch deinen Post Lust, sich diesem Versuch anzuschliessen...
AntwortenLöschenDas "Problem" mit den Erdbeeren kenne ich. Abet als am Sonntag die zukünftige Schwiegertochter mit Erdbeerenvankam, - habe ich auch geschwelgt. Auch wenn sie, fie Erdbeeren, noch weit davon entfernt sind, wie solche zu schmecken. Aber hey Erdbeeren!
Herzlichst
yase