Wirklich schon ein Jahr?

09 März

 #Alltagsgedanken | Wirklich schon ein Jahr?

Heute habe ich überlegt, was ich alles anstellen könnte.
 
  • Ich könnte eine neue Yogafigur lernen, und meine Muskeln stärker werden lassen. 
  • Ich könnte Sprachen lernen voller Zuversicht, dass wir bald wieder verreisen dürfen.
  • Ich könnte schlaue Bücher lesen. Zum Beispiel einen dicken Lebensratgeber zur Selbstoptimierung und darüber, dass ich mich nicht über alles und jedes sorgen muß. Damit das Gedankenkarussell endlich einmal zur Ruhe kommt. Manchmal ist mir schon ganz schwindelig von den vielen Umdrehungen.
  • Ich könnte die Betten frisch beziehen und Fenster putzen. Könnte Kissen und Gardinen waschen und draußen in der frischen Frühlingsluft flattern lassen. Außerdem könnte ich den Keller, die Garage oder zumindest meinen Kleiderschrank ausmisten.
  • Abends könnte ich meine Hände und Füße mit reichhaltigen Cremes verwöhnen und so über Nacht streichelzarte Haut bekommen. Ich könnte nach leave in Haarkuren googlen und sie anrühren. Ich könnte meine Augenbrauen mal wieder richtig schön in Form bringen und eine Gesichtsmaske auflegen. 
  • Ich könnte Ostereier aus Buchseiten oder Kaffeefilter basteln. Ich könnte Hühnereier auspusten, mit goldener Farbe besprühen und sie mit Federn bekleben, sie auf Bindfäden aufziehen und an frische Zweige hängen. 
  • Ich könnte vegane Rezepte ausprobieren und Kuchen für sämtliche Mietparteien backen.
  • Ich könnte mit einer Diät beginnen.
  • Ich könnte endlich mal das Auto durch die Waschstraße fahren und vom Winterstreusalz befreien und die Fußmatten ausklopfen. 
  • Ich könnte ....
     
 
  
 
 


... all das und noch viel mehr machen. Aber ehrlicherweise bin ich momentan viel zu müde dazu. Weil es anstrengend geworden ist, das Leben und der Alltag in der Pandemie. Es ist kein lustiger Spaziergang den wir hier veranstalten. Es ist eine ausgewachsene Pandemie in der wir bisher alle unser Bestes gegeben haben. Jeden Tags auf´s neue.
 
"Meisje," dachte ich so für mich. "Auch du darfst nach diesem Jahr müde sein. Diese Pandemie hat so vieles gefordert, da darf man sich ausgebrannt, mut- und kraftlos fühlen. Nach zwölf Monaten Ups and Downs sind Verunsicherung und emotionale Erschöpfung nur ein ganz normaler Reflex." 
Ich glaube tatsächlich das es uns zusteht, sich einmal für einen Moment am Lebensgeländer anzulehnen und festzuhalten. Denn ja, ich gebe es ganz offen und ehrlich zu: Es fällt mir mit jedem Tag schwerer, 24/7 festgetackert zu sein, niemanden umarmen zu können, meine eigene Familie nicht und meine Freundin nicht. Oder den Menschen, der es gerade so nötig hätte, weil er einen Verlust erlitten oder eine schlechte Nachricht bekommen hat. Das tut mir manchmal richtig weh. 

Es gibt Tage, da fühle ich mich wie eine Marionette die ihre Fäden ständig neu sortieren muß, um sich daran wieder hochzuziehen. Ich fühle mich ausgelaugt und irgendwie zwischen den Welten. Jobbedingt finde ich auch keine Ablenkung vom Thema Corona. Dieses Thema ist selbst nach einem Jahr rund um die Uhr überall präsent. 
 
 
  
 
 

Und doch sagt mir mein Bauch, dass es besser werden wird. Das wir auf einem guten Weg sind und auf keinen Fall unvorssichtig werden dürfen. Wir dürfen es auch niemals zulassen, auf die Verschwörungstheoretiker und Miesmacher zu hören. Denn es wird bald vorbeigehen, und wir werden gestäkt aus dieser Zeit gehen. Das ist meine feste Überzeugung. Zurückzukehren in unser altes Leben sollte unser aller Fokus sein. Schritt für Schritt in die Normalität.
Aber zwischendurch mal kurz anhalten und heulen, wenn die Selbstmotivation einmal auf der Strecke geblieben ist, hilft eben auch manchmal. 
 
                                              Endlich sagt das mal jemand ; )
                                                                                   Alles Liebe, Meisje
 
Was mich interessiert: Hat sich von euch schon jemand impfen lassen? Bzw. würdet ihr euch impfen lassen, wenn ihr an der Reihe seid?


 

You Might Also Like

15 Kommentare

  1. Liebes Meisje,
    lass dich mal umarmen. Ich kann dich verstehen. Es geht mir auch so, die Tage sind vordernd und voll aber keine Entspannung in Sicht, klar schaffen wir das. Denn wir wissen das wir es für uns alle machen. 😁🌷

    Die Frage stellt sich bei uns gar nicht, es war klar so bald es eine Impfung gibt sind wir dabei. Fraglich ist nur was mit den Kindern ist und ob wir es noch vor Weihnachten schaffen mit dem Impfen..... .

    Viele liebe Grüße deine nähbegeisterte Andrea 🍀

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Meisje,
    oh ja, ich würde mich impfen lassen, wenn ich an der Reihe bin. Aber erst einmal freue ich mich, dass meine Eltern ihre Impftermine haben.
    Ich wünsche dir noch eine gute Zeit und lass dich nicht unterkriegen.
    Liebe Grüße
    Tina

    AntwortenLöschen
  3. Hallo liebe Elke,

    ich drücke Dich mal ganz fest und schauen wir nach vorn. Es wird irgendwann besser werden.
    Ich hätte am letzten Donnerstag schon meinen Impftermin gehabt (unsere Abteilung im Klinikum Konstanz gehörte mit zur ersten Gruppe zum impfen). Allerdings war ich ausgerechnet letzte Woche ausgeknockt durch eine fette Entzündung im Fuß und wurde so nicht geimpft habe aber die Möglichkeit, dies jederzeit nachzuholen.

    Liebe Grüße
    Deine Burgi

    AntwortenLöschen
  4. Es wird besser werden..... irgendwann..... hoffentlich bald. Ja, ich bin auch müde. Bedingt durch die Arbeit bekomme ich mit, wie schnell viele Mitarbeiter zu Hause bleiben müssen, weil der Virus sich verbreitet. Ich bin vorsichtig und bin immer mehr alleine. Möchte nicht mehr raus und vermisse unsere Freunde und Familie doch sehr. Die Kinder sehen wir, sonst aber vermeiden wir Treffen.

    Ja, ich werde jeden Impftermin wahrnehmen, den ich angeboten bekomme. Danach hoffe ich auf ein wenig Normalität und dass mein Tag und mein Leben wieder zu mir passen.

    Wünsche dir alles Gute, bleibt weiterhin vorsichtig und gesund
    Herzlich
    Petra

    AntwortenLöschen
  5. Wir haben nicht die strengen Regeln wie Deutschland, aber auch ich sehne mich danach, Freunde und Kinder wieder treffen zu können. Einfach mal wieder sowas wie ein normales Leben halt.
    Und ja, wenn ich dran bin - was noch etwas dauern wird - aber dann werde ich mich impfen lassen. Schon deshalb, weil ich keine Lust auf ei gesperrt sein meht habe
    Herzlichst
    yase

    AntwortenLöschen
  6. Liebe Elke,
    ich wäre ruckzuck im Impfzentrum, wenn ich einen Termin bekommen würde.
    Sogar nachts könntest Du mich dafür wecken.
    Aber - ich bin ja noch lange nicht dran. Jeden Tag sehe ich die Leute vor dem Impfzentrum und denke immer, ach Nicole, noch so lange, aber irgendwann stehe ich auch da und bekomme endlich die ersehnte Spritze.
    Ich habe so die Nase voll und bin für jede Abwechslung dankbar.
    Leider spielt das Wetter zur Zeit auch nicht gerade Dur, sondern eher Moll, macht das Ganze nicht leichter.
    Aber morgen früh schaut es vielleicht schon wieder besser aus, die Hoffnung aufgeben geht gar nicht.
    Dir einen dicken Drücker über den Fluss, ganz lieben Gruß
    Nicole

    AntwortenLöschen
  7. Hmmm....ich kann es eigentlich immer nur wiederholen: persönlich fühle ich mich nicht wirklich eingeschränkt. Mein Leben geht seinen Weg, so wie vorher auch. Ein paar kleine Veränderunge machen sich bemerkbar, wie dieses ewige Masketragen, das mir schon langsam ein wenig auf den Nerv geht. Aber sonst? Nein. Ich arbeite, ich reite, pflege meine felligen Freunde, bin viel (wie sonst auch) zuhause oder in der Natur. Ich bin sowieso der Typ, der sich arrangiert und das Beste aus der Situation macht. Natürlich bin ich in der guten Lage, dass mein Job "systemrelevant" ist und ich mir somit auch diesbezüglich keine Sorgen machen muss. Diejenigen, die wirklich um ihre Existenz kämpfen müssen, haben mein volles Mitgefühl.....
    Impfen? Nein danke. Ich bin absolut kein Impfgegner- aber diese Impfstoffe jetzt, in kürzester Zeit aus dem Boden gestampft und angewendet, ohne um die möglichen Spätfolgen zu wissen- die machen mir Sorgen. Und ich möchte einfach nicht gegen einen Virus geimpft werden, der fröhlich vor sich hinmutiert. Wer kann mir denn garantieren, dass er wirklich wirkt- und mir schlussendlich nicht mehr schadet als nützt? Ich vertraue auf mein gutes Immunsystem, schütze mich und bleibe optimistisch. Ausserdem: ich hatte Covid ja, also sollten da auch Antikörper in mir rumschwirren.
    In 2 oder 3 Jahren wissen wir alle mehr über Wirkung und unerwünschte Folgen. Ich hoffe, dass es dann keine langen Gesichter geben wird.
    Einen schönen Abend dir, ganz herzliche Grüsse!

    AntwortenLöschen
  8. liebe Meisje, schöne Fotos und schöner Text - mir geht es ähnlich, könnte quasi jeden Abend schon um 18 Uhr ins Bett fallen ....
    impfen? nein, erstmal nicht - selbst mein Hausarzt rät noch ein wenig zur Vorsicht - ich bin wie Frau Hummel der Ansicht, dass diese ganzen Impfstoffe so blitzblatz "erfunden" wurden ... da bin ich skeptisch.
    liebe GRüße
    Manu

    AntwortenLöschen
  9. ich könnte und ich müsste, aber doch keinen Richtig Lust haben es in Angriff zu nehmen, kenne ich nur zu gut. Man ist müde geworden, lustlos, kam was macht einem noch WIRKLICH Spaß.
    Lethargie, der Gleichklang der Tage, es gibt nur wenig was einem da rausreist und neuen Schwung gibt.
    Es sind die kleinen Dinge an denen wir uns nun erfreuen müssen, weil einem sonst nicht mehr viel bleibt.
    Um so wichtiger ist es diese zu würdigen - denn einmal in angriff genommen, macht es dann doch Spaß und gibt Kraft und Mut.
    Ich frag mich nur immer warum fällt dieses in-Angriff-nehmen einem mittlerweile so oft so schwer?

    hab einen schönen Tag
    lg gabi

    AntwortenLöschen
  10. Ja ein Jahr ist bereits her, ich weiß es noch wie heute.... hab es gar nicht so mitbekommen und mir gar nichts dabei gedacht, als ich 2 Tage keine Hefe bekam, erst dann hab ich es kapiert was los ist.
    Durch meinen Job gehöre ich in die 3. Gruppe. so langsam bekommen wir die Auswirkungen zu spüren, mein Mann hat seid Februar Kurzarbeit.
    Mal sehen wie es weitergeht.
    LG
    Ursula

    AntwortenLöschen
  11. Wie immer berühren mich deine wunderschönen Bilder und dein Text sehr.
    Ja es ist wohl eine Herausforderung, die uns diese Pandemie stellt und dennoch erfahre ich auch viel Gutes dadurch.
    Mein Leben hat sich sehr verändert, das Gute daran ist das alles sich zum guten gewendet hat.
    Ich empfinde soviel Dankbarkeit und manchmal spüre ich auch Demut und ich fühle wie gut mir das tut.
    Ich lasse vieles zu, was ich früher abgelehnt habe.
    Aber natürlich sehne ich mich auch nach Gesellschaft und freue mich auf ein Konzert oder Veranstaltung an denen ich teilnehmen kann.
    Ich wünsche dir alles Gute und bleib gesund!
    L.G.Edith

    AntwortenLöschen
  12. Liebe Meisje,
    oh ja, diese kleinen Durchhänger, die einen Menschen so kraftlos machen, dass selbst das Kaffeekochen zum Kraftakt wird, kenne ich auch. Und weißt du was, nach all den Jahren, nach all den Anstrengungen, nach all den "Das kann jetzt nicht so sein, bemüh' dich, mach weiter ..." habe ich mich ihnen arrangiert. Und du wohl auch, wenn du darüber schreibst und sie dir zulässt. Seelenhygiene, Liebes, und das weißt du, tut gerade Menschen, die etwas tiefer messen gut. Pass auf dich auf, vergiss die Ratgeberliteratur, greif stattdessen zu einem guten Roman - ich weiß, dass du anspruchsvolle Bücher liebst. Ich bin mir sicher, dass du bald Yogafiguren und neue Sprachen lernen wirst.
    Drück dich!
    Alles Liebe und die Kraft die du jetzt brauchst
    Elisabeth

    AntwortenLöschen
  13. Liebe Elke,

    Du hast es für mich genau auf den Punkt gebracht. Der erste Lockdown, der war irgendwie nicht so schlimm, dann hatte ich meinen Nebenjob noch bekommen, den ich jetzt aber nach 10 Monaten aus gesundheitlichen Gründen kündigen muss. Kein Rehasport, kein Fitnesstudio.... Klar unser Garten ist ganz weit voran gekommen.... und trotzdem.

    Danke für deine lieben Worte.

    Liebe Grüße
    elke

    AntwortenLöschen
  14. HALLÖLLE...

    es wird alles wieder gut
    I GLAUB FEST DARAN,,,

    und mei erste IMPFUNG hinter mir,,,,
    sind ja aus dem BEZIRK SCHWAZ...

    und bin froh das wir die MÖGLICHKEIT haben,,,

    wünsch da no an feinen ABEND
    bis bald de BIRGIT

    AntwortenLöschen
  15. Liebes Meisje,
    Deine Zeilen berühren mich sehr, und Deine Bilder vermitteln eine nachdenkliche Stimmung...
    Ich selbst schwanke in meinen Gefühlen und Überlegungen zwischen zwei Extremen hin und her...Einmal fühle ich einen richtig großen Schmerz, wenn ich meine Kinder und Enkel, aber auch liebe Freundinnen oder Menschen, die ich mag und denen es schlecht geht, nicht mal eine Umarmung schenken kann...Das zieht mich immer wieder ziemlich runter...und macht mich sehr traurig...
    Und dann gibt es die Zeit, in der ich dankbar erkennen darf, dass mir dieses Virus ein deutliches Weniger an Hektik und Betriebsamkeit beschert hat. Ich kam in diesem Jahr endlich wieder einmal dazu Bücher zu lesen...ja, wirklich mehrere Bücher!!! Und dann mein Garten...der mir schon immer ein Quell für Freude, Kraft, Entspannung und Wohlgefühl war - er ist in meiner Wertschätzung noch nach oben gerutscht (Ich hätte zuvor gar nicht gedacht, dass das überhaupt noch möglich sein würde...so weit oben war er schon platziert...)
    Und jetzt zu Deiner Frage, nach einer möglichen Impfung. Für mich stellte sich die Frage nicht, ob ich mich impfen lassen würde. Denn ich bin der festen Überzeugung, dass wir nur dann, wenn sich ein wirklicher Großteil der Menschen impfen lässt, bzw. die Möglichkeit dazu bekommt (sprich Herdenimmunität), dieses Virus in den Griff zu bekommen ist. Es wird vermutlich nie ganz verschwinden, zumal die Mutationen genau hier gegensteuern...Aber wir können es schaffen, das Virus klein zu halten... und so auch wieder zu weitgehender Normalität zurückkehren...
    Jetzt zeigen sich bei mir leider zwei erhebliche gesundheitliche Aspekte, die eine Impfung deutlich erschweren, bzw. zumindest z. Zt. ärztlicherseits eher zur Ablehnung tendieren lassen...Ich bin da in einer richtigen Zwickmühle, denn ich gestehe, dieses Corona-Virus macht mir ziemlich Angst. Vor allem vor dem Hintergrund, dass ich vor einigen Jahren eine fulminante Lungenembolie hatte. Ich weiß, wie es sich anfühlt nach Atem zu ringen, nicht mehr sprechen zu können, weil einfach die Luft dazu fehlt...Gerade in dieser Zeit ist mir das Gefühl von damals, jeden Moment ist alles aus und vorbei, wieder sehr präsent...
    Damals war ärztliche Kunst und vermutlich eine ganze Schar von Schutzengeln mein Glück...
    Und ich hatte schon mehrmals im Leben viel Glück...hoffentlich ist es nicht ausgereizt...
    Ich wünsche Dir, liebes Meisje, ganz viel Kraft und Zuversicht
    u n d allem voran jede Menge Gesundheit!!!

    Alles, alles Liebe

    Heidi

    AntwortenLöschen

Lass uns ein paar Gedanken da ...


Instagram