Make peace. Not war.

03 März

 #Alltagsgedanken

Liebes Tagebuch. Das ist nun mein dritter Anlauf, diesen Post zu schreiben. Unangenehmen Angelegenheiten weiche ich viel zu gerne aus. Ich versuche sie zu ignorieren und verflüchtige mich in zig-tausend Ausreden, um in meiner behüteten Blase sitzen zu bleiben. Dann bin ich aufgewacht und dachte: Unsinn, du kannst über all das schreiben, was dich belastet.

Ich wache auf und es ist Krieg. Mitten in Europa. Mein Herz fühlt sich schwer an und es drückt. Vorne drin. Mitten in meinem Brustkorb und es droht mir manchmal den Atem zu rauben. Es gibt Momente, da zieht es mir den Boden unter den Füßen weg und lässt mich vor Unglaube verzweifeln und gleichzeitig aufbrausen. Ich bin einfach nur müde von den Ereignissen. Und ich bin satt und müde von den Ursachen und Gründen dafür. 

 

Meine emotionale und psychische Stabilität ist nach zwei Jahren Pandemie schon ordentlich angeknackst. Umso intensiver empfinde ich nun vermutlich Hilflosigkeit, Angst, Hoffnungslosigkeit und fehlende Zuversicht. Alte Bekannte, das übliche Stammpersonal.

Auch Schuldgefühle spielen eine Rolle und werden dem ein oder anderen von euch vielleicht bekannt vorkommen. Wir leben unserer ungetrübten Kapsel, zelebrieren den warmen Sonnenschein bei einem Spaziergang und einem Eisbecher. Sind verrückt nach Frühling und seinem jungen Zartgrün. 

Ist das solidarisch habe ich mich gefragt? 
Gar nicht so einfach, eine richtige Antwort darauf zu finden. 

Ich versuche jeden neuen Tag, mein Leben so normal es eben geht zu leben. Denn es tut nicht gut, den lieben langen Tag seinen Kopf in den Sand zu stecken. Keinem würde das gut tut, und keinem wird es weiterhelfen. Jeder von uns sollte das tun, was ihm in der Situation gut tut oder eben nicht. Ich wünsche mir, dass wir das Wort ZUSAMMENHALT ganz groß schreiben und in die Welt hinaus tragen, um somit alle gemeinsam eine Menge bewirken zu können. Diese Situation sollte uns zusammenschweißen und uns Menschen nicht noch weiter auseinanderbringen. 

Wie oft habe ich mir im Leben gewünscht, das ein oder andere Kapitel in meinem Buch zu überspringen oder einfach schnell weiterzublättern. Leider funktioniert das nicht.
Wir müssen jede Seite lesen, jedes einzelne Kapitel verstehen und jede Figur kennenlernen. Mit manchen Kapiteln tun wir uns sehr schwer. Manchmal hängen wir Wochen, Monate oder sogar Jahre daran fest und können vor lauter Tränen nicht mehr weiterlesen. Oder jedes mal, wenn wir unser Buch aufschlagen, beginnen wir wieder damit, dieses eine Kapitel zum x-ten Mal zu lesen. Weil wir es einfach nicht verstehen können und es uns nicht in den Kopf gehen will.

Ja. Es gibt Lebenskapitel, die fliegen nahezu nur so an uns vorbei. Und weil sie so schön sind, versuchen wir sie langsamer und bedächtiger zu lesen. Diese lassen uns in Zeitlupe umblättern, um auch ja keine Sekunde zu verpassen. Das Schöne will inhaliert, zelebriert und bewahrt werden. Doch auch die schwierigsten Kapitel im Leben wollen gelesen werden, sie zu überspringen ist nicht drin. Ich fürchte, auch dieser schmerzhaften Kriegsgeschichte müssen wir begegnen, uns ihr stellen.

Auch wenn sich vieles gerade sinnlos anfühlt. 
 
Lasst uns niemals aufhören für den Frieden einzustehen. 
Lasst uns auf jede mögliche Demonstration für den Frieden gehen. 
Lasst uns Kerzen anzünden und sie ins Fenster stellen. 
Lasst uns jeden möglichen Euro spenden und lasst uns das teilen, was wir haben und was wir können. Lasst uns jeden vor Krieg flüchtenden Menschen mit offenen Armen empfangen. Egal welcher Herkunft, welcher Hautfarbe oder welcher Religion. 
Lasst uns zusammenrücken. Aufstehen. Anpacken.
Lasst uns laut werden für den Frieden. 
Lasst uns an der Hand nehmen und ZUSAMMEN-halten.
 
Letztendlich geht es nur darum. 
                                                                                                            

 xox, Meisje

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12 Kommentare

  1. Das Stammpersonal. Wer hat das eigentlich eingestellt?
    Ach Liebelein, es ist einfach unfassbar. Ein Krieg im Jahr 2022 und das mitten in Europa!
    Ich sehe die Bilder, höre die Worte, kann es nicht glauben und fühle mich so hilflos.
    ...und wir dachten, diese bescheuerte Pandemie sei das Schlimmste, was uns passieren kann.

    dicken Drücker
    Nicole

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    1. Ja Liebes, das dachten wir und treffender kann man es gar nicht ausdrücken. Da will sich einer einen Namen in den Geschichtsbüchern machen, und tötet sinnlos ... was ist nur aus dieser Welt geworden? Und wann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem man beinahe seinen Glauben an das Gute verliert? Manchmal weiß ich es selbst nicht mehr so genau ...
      Dicken Drücker an dich zurück, pass guuut auf dich auf ;-*

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  2. Liebe Meisje - ja so geht es mir auch ich bin irgendwie blockiert. Wobei es ja in der Luft lag dass irgendwann mal auch in unserer Nähe was passieren würde und ein paar wenige Knopfdrucke alles zerstören können.
    Mein Mann so gestern "wielange ist eigentlich Mehl haltbar".... ja man denkt nach viel zu viel.

    Zum Glück sind hier gerade noch andere Kaptitel die meine kleine Familie betreffen und da ist auch noch ungeklärt und in der Klärungsphase.

    Ja ich werde helfen, ich werde das tun was ich tun kann und für den Frieden einstehen.

    LG
    Ursula

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    1. Liebste Ursula, ich wünsche dir für deine Klärungsphase nur das beste, und das du alle deine offenen Kapitel in Frieden und mit den besten Gefühlen schließen und zur Seite legen kannst. Ich wünsche dir von Herzen dafür alles, alles Liebe!

      Für dieses fürchterliche Weltegeschehen fehlen einem wirklich immer noch die richtigen Worte und ich kann wirklich nur aus tiefstem Herzen hoffen, dass es bald ein friedliches Ende geben wird. Alles erdenklich Liebe für dich, bleibe tapfer! xox, Meisje

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  3. Liebes Meisje,
    DU hast die Worte gefunden, die ich spätestens seit dem 24. Februar suche...Und Deine Schilderung Schwerwiegendes zögerlich anzupacken, obwohl es einen unauslässlich gedanklich und körperlich im Griff hat, auch das kenne ich selbst sehr gut...Auch die Beschreibung der einzelnen Kapitel im "Buch unseres Lebens" sind so treffend formuliert, dass ich mich auch dort wiederfinde...
    Ich bin tief berührt und unglaublich beeindruckt.
    Aber eines will ich Dir noch versichern, all das, was Du unter "Auch wenn sich vieles gerade sinnlos anfühlt" aufgelistet hast, ALL DAS ist keineswegs sinnlos. Es macht so überdeutlich mehr Sinn als alle und jedwede Gewalt!!!
    Das ist der WEG! Lass uns genau ihn gehen!
    Ich drück Dich!
    ...und sende Dir ein kleines Zipfelchen Zuversicht - mehr habe ich leider nicht...

    Heidi

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    1. Liebste Heidi, es ist so schön, dass es solche Menschen gibt wie dich. DAS gibt mir die Zuversicht und den Mut, das nichts sinnlos ist. Niemals hätte ich daran gedacht, dass es einmal zu so einer Situation in Europa kommt. Und nie hätte ich gedacht, dass man mit so einer großen Angstleben muß. Und jetzt? Jetzt regiert die Angst. Dann kommst du, zündest ein Licht an, nimmst mich bei der Hand und läufst mit mir durch dieses sdüstere Kapitel. Das berührt mich sehr Liebes und ich danke dir von Herzen dafür!
      xox, dein Meisje

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  4. Oh, wie wunderbar, ich konnte endlich wieder bei Dir kommentieren! Darüber freue ich mich sehr.
    Noch eines möchte ich meinen Worten folgen lassen: In den widerwärtigsten Situationen meines Lebens hat mir beten immer geholfen. Beten verändert den Menschen. Beten verändert sein Denken und sein daraus resultierendes Tun - zum Guten hin.
    Ich glaube, wir sollten auch wieder mehr beten. Ich verstehe darunter keine Formelgebete sondern Gespräche mit Gott. Mit Sicherheit hilft es nicht nur mir...
    Dir alles Liebe
    Heidi

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    1. Liebste Heidi, manchmal schicke ich auch leise, kleine große Gebete hinauf in den Himmel. Mit Sicherheit kann auch das helfen, mit den schrecklichen Geschehen zurecht zu kommen. Schaden kann es ganz bestimmt nicht!
      ;-*

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  5. Ja liebe Elke, mir geht es da wie Dir....einfach schrecklich und entsetzlich ist das alles! Ich wünsche mir FRIEDEN.

    Herzlichst
    Kerstin und Helga

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    1. Hallo ihr Lieben! Nein, es ist wirklich nicht in Worte zu fassen was da gerade passiert und niemand hätte sich vorstellen können, dass so etwas überhaupt möglich ist. Als ob es auf der Welt gerade nicht genug andere Probleme gäbe! Ich wünsche mir auch Frieden, nichts anderes. Und daran glaube ich halte mich ganz, ganz fest! Alles Liebe

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  6. Thank you Titti, Love & Peace for you!!!

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