Während ich immer noch überlege ob es sich lohnt die große Fensterfront im Wohnzimmer
vom Blütenstaub des Frühlings zu befreien, macht sich allmählich im
Bloggerland der Herbst bereit. Mit alten Bekannten wie Zopf- und
Karomuster. Mit Windlichtern, Bauernchrysanthemen und bunten
Zierkürbissen dazwischen. Mit herrlich lässigen, bequemen Cardigans, in
denen man zur Not auch einmal ein paar Tage wohnen kann. Ich kenne übrigens kein
anderes Kleidungsstück das sich besser dazu eignet, um den Sommer ein wenig in
den Herbst zu retten. Dank ihm kann man prima etwas länger draußen sitzen
und sich die Sonne auf die Nase scheinen lassen.
In dieser puren Light Version muß sich ein Septembertag für mich anfühlen. Nicht nur darauf fokussiert sein, was man heute alles nicht geschafft oder
nicht getan hat. Oder hätte tun sollen. Sich etwas gutes tun. Sich
seinen Tag so schön und genussvoll zu gestalten wie nur möglich. Auch
wenn die Blütenstaubsaison schon längst vorbei ist.
Denn
merke: Man muß und darf sich für sein Glück entscheiden. Es gibt
Momente, die einzig und alleine zum Geniessen da sind. Sie rufen mir
immer wieder in Erinnerung, das wir nicht alles so eng und wichtig sehen
sollten.
Spätsommertage enthalten viele, versteckte Wunderzauber
und schenken uns Momente plus Möglichkeiten für unseren Herbstkoffer. Denn die ersten
Nebeltücher und Herbststürme kommen unter Garantie. Und mit ihnen auch
die Einladung, an trüben Tagen gelegentlich einen Blick in diesen geheimen Koffer zu werfen um in diesen Augenblicken zu stöbern, die dich küssen und umarmen. Für mich ist dies immer ein ganz
wunderbares Ritual!
Wirklich jeder sollte sich solche Vorräte anschaffen und hamstern. Das ist so ähnlich wie Marmelade einkochen oder Bohnen einwecken, wie Kräuter und Pilze für den kommenden Winter zu sammeln, um sie zu trocknen. Kleine, süße Seelenschmeicheleien für stürmisch rauhe Herbsttage.
Natürlich war ich nicht nur träge und faul und habe unzählige Stunden damit verbracht, meinen Koffer zu stopfen. Oder um hier mit Abwesenheit zu glänzen. Mehr dazu bald in einem anderen Post. Nur soviel vorweg: Seit ein paar Tagen bin ich bin mit der Natur auf DU und DU und schwer verliebt ... in Österreich ....! Ich überlege bereits, auf einer kleineren Parzelle Österreichs eine schneeweisse Almhütte zu errichten um sie zu bewirtschaften. Oder zumindest ein Kochbuch über die Österreichische Küche zu schreiben. Auf jeder Seite ein Möaderguat`s Schmankerl. Von A bis Z. Vom Apfestrudel über Kaiserschmarrn bis zum Zwiebelknusperbraten. Beginnen wir mit dem zweiten Rezept auf Seite 31 ... der Seite mit den schönsten Fettflecken und Eselsohren ;-)
Kaiserschmarrn aus dem Ofenrohr
2 Eier
1/8 l Milch
100 g Mehl
eine handvoll Rosinen
Puderzucker oder Fruchtkompott
Die Eier trennen und das Eiweiss sehr steif schlagen. Mit einem Schneebesen die restlichen Zutaten verrühen und den Eischnee und die Rosinen vorsichtig unterheben.
In eine Auflaufform füllen und bei 180 ° ca. 25 Minuten backen.
Ich empfehle immer die Holzstäbchenprobe. Klebt beim Herausziehen nichts mehr am Stäbchen, johooolodiehöhöö, ist der Teig fertig ;-)
Den Kaiserschmarrn mit Puderzucker bestäuben und mit Frucht/ Apfelkompott servieren. Ich habe frisches Hollunderbeerengelee dazu gereicht und es war sterneverdächtig und gut.
Liebes für dich. Und denk` schön an deinen Koffer ...! Meisje