starkes Verb
Schriftzeichen,
Buchstaben, Ziffern, Noten o. Ä. in einer bestimmten lesbaren Folge mit
einem Schreibgerät auf einer Unterlage, meist Papier, aufzeichnen oder
in einen Computer eingeben
"schön, deutlich, wie gestochen, unleserlich, schnell, langsam schreiben"
Man sagt, wenn man seine Träume aufschreibt werden sie Wirklichkeit.
Liebes Tagebuch,
nun ist es wie ich finde doch einmal wieder an der Zeit, dich aus der Schublade herauszuholen. Es ist einfach so, dass momentan nicht viel passiert, was natürlich nicht das schlechteste ist.
"Warum schreibst du eigentlich?" meine ich leise deine Stimme zu hören, die sich in meine Gedanken schleicht. Ich muss schmunzeln, denn diese Frage stelle ich mir tatsächlich hin und wieder selbst. Nun, ich denke schreiben ist viel mehr als es einem zunächst erscheint. Schreiben bedeutet, dass Leben etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Den unwichtigen Dingen Werte zu geben, sie in Worte und Gedanken zu wickeln.
Schon in der Grundschule habe ich für mein Leben gerne Aufsätze geschrieben, auch wenn die Rechtschreibung mir immer ein Dorn im Auge war, und es im Übrigen bis heute noch ist. Seltsamerweise ist die Rechtschreibung damals nie ein Problem gewesen, aber umso älter ich wurde, umso mehr Schwierigkeiten hatte ich mit ihr. Ich erinnere mich an einen Schulaufsatz mit dem Thema: "Als ich einmal etwas verlor", in dem es darum ging, dass unser Meerschweinchen ausgerissen war. Mein Lehrer hatte einen Vermerk darunter geschrieben, "Elke hat das Talent zum Schreiben." Und hat genau diesen Aufsatz im Wochenblättchen unsere Gemeinde veröffentlicht. Auch wenn es nur eine geschriebene Kindergeschichte war, so war die Veröffentlichung damals natürlich großes Kino. Immerhin wurde dieses Blättchen in sämtlichen Haushalten der damaligen Verbandsgemeinde Loreley an den Wochenenden in die Briefkästen verteilt.
Schreiben will gelernt sein denke ich nun als Erwachsene, und nicht erst seit ich hier schreibe habe ich wirklich großen Respekt vor guten Geschichten und schönen Büchern. Meine Gedanken öffentlich aufzuschreiben und meine Worte zu formulieren habe mir lange nicht zugetraut. Ich dachte immer, ich wäre noch nicht bereit oder nicht gut genug, um mich unter all den wundervollen Blogs zu behaupten. Ehrlich gesagt, denkt das ein Teil von mir bis heute noch. Doch in meinen Jahren, in denen ich hier schreibe, habe ich etwas neues dazu gelernt. Nämlich das man einfach anfangen muss und das sich im Schreibprozess vieles ergibt.
"Warum schreibst du eigentlich?"
- um die Faszination der kleinen, unscheinbaren Dinge, die in Wahrheit gar nicht so klein sind, in Worte zu fassen
- um etwas genauer hinzusehen, um im alltäglichen Schönheit zu finden
- um mit mir zu sein
- um meine Gedankensplitter zu sortieren
- um Momente zu sammeln
- um Erinnerungen zu bewahren
- um die Sommertage, die nach süßen Heublumen und Glück schmecken, in Worte zu wickeln
- um mich mit den grauen Regenwolken, die mir drohten den Atem zu nehmen, auseinanderzusetzen
- um einen groben Steinbrocken in einen glitzernden Kieselstein zu verwandeln
- um zur inneren Ruhe zu kommen, denn das vergesse ich schon mal viel zu gerne, weil die Ungeduld des Alltags mich viel zu oft am Ärmel zieht und drängelt
- um ein Samenkorn zu säen, dass sich unter einem blauen Himmel zu einer Blume entwickelt, die ihrem Betrachter eine Geschichte präsentiert. Denn was sind geschriebene Worte, wenn sie nicht gelesen werden?
Ich wünsche euch einen ganz fabelhaften Nachmittag aus dem verregneten Frühling in Deutschland.
Hab es fein und denkt immer daran: No rain no flowers. Es kann eigentlich nur besser werden ; )
Alles Liebe, xx Meisje