# Kranzliebe
Was es auf einer Skala von 0 - 10 für mich bedeutet, einen Blumenkranz zu binden:
- Freude - 10
- Entspannung - 10
- Aufwand - 7
- Kosten - 0 ; )
Auch wenn ich es euch schon einmal gezeigt habe, finde ich es schön, wenn sich das Thema Schafgarbe hier noch einmal wiederfindet.
So ein Kranz ist schnell gebunden. Dazu brauchst du nicht mehr als einen Metallring, einen dünnen Floristendraht und ein wenig Geschick. Wenn du gerade keinen Ring zur Hand hast, kannst du aber auch einen stabilen Draht nehmen, und ihn zu einem Reif formen. Mit Hilfe einer Schüssel bekommst du ihn leicht in Form.
Es muss aber meiner Meinung nach nicht immer zu perfekt sein, ganz im Gegenteil. Es handelt sich bei jedem Kranz schließlich um ein Einzelstück.
Nun wird die frische Schafgarbe in kleinen Bündel üppig um den Ring gewickelt, denn sie trocknet im Laufe der Zeit etwas ein und verliert somit auch an Volumen. Erst mit dem Trocknen bekommen die Kränze auch dieses hübsche Vintagefinish, das sie erst so richtig charmant macht.
Mit etwas Glück findet man in den Wiesen auch rosafarbene Blüten, die sich prima mit einarbeiten lassen. So changiert der Kranz in später in verschiedenen Tönen.
In den letzten Tagen habe ich draußen beim
Laufen eine Stelle gefunden, an der unglaublich prächtige Exemplare der
Schafgarbe wachsen. Schwere Blütenwolken schwebten neben einem unwegsamen, vergessenen Acker. Ich musste mich richtig beherrschen, um nicht zu
viel auf einmal davon zu schneiden. Man sollte schließlich auch an
die Bienen, Faltern und Käfer denken, die sich so gerne auf den duftigen Blüten tummeln.
Darum habe ich auf meinen Streifzügen immer eine kleine Schere dabei, denn
einige Kräuter und Pflanzen, so auch die Schafgarbe, zieren sich gerne
beim Pflücken. Außerdem sollte man unbedingt darauf achten, das die
Wurzeln nicht mit herausgerissen werden, damit sie im nächsten Jahr
wieder so schön wächst.
Eine Blumenwiese mit Kamille und Margeriten, rotem Klatschmohn, Kornblumen und vielen
anderen Wildkräutern, erfüllt von einem warmen Honigduft, bedeutet nicht nur für viele von uns eine schöne Kindheitserinnerung. Sie ist vor allem für Insekten eine große Nahrungsgrundlage und somit viel nützlicher als ein steriler Steingarten oder ein korrekt gemähter Rasen im Einheitsgrün. Mir geht das Herz auf, da ich unterwegs immer mehr Wildblumenstreifen entdecke. Festlich gedeckte Tische für all diese kleinen Schönheiten da draußen.
Habt ihr nicht auch das Gefühlt, das es in diesem Sommer wieder vermehrt Insekten zu beobachten gibt? Ich finde, besonders nach dem Insektensterben der vergangenen Jahre sind das unglaublich gute Neuigkeiten.
Und plötzlich sieht du zwei Blumen am Wegesrand blühen.
Die eine nennt sich Hoffnung, die andere Zuversicht.
- gerd neubauer -
Mit dieser kleinen Spielerei wünsche ich euch ein schönen Sonntag.
Alles Liebe, xox, Meisje