Noch steht der Fliederbaum in seiner Blüte und füllt beinahe jeden vorhandenen Raum mit seinen trägen,
schweren Zweigen. Sein Duft, der vermutlich in vielen von uns allen alte Erinnerungen wieder ins Gedächtnis holt, strömt durch mein geöffnetes Fenster herein, um die leichte, kühle Morgenbrise hineinzulassen. Bevor ich meine Füße auf den Bettvorleger stelle, lausche ich dem morgendlichen Vogelgezwitscher und dem Gezänk der Spatzen, die sich um das erste Bad in der Wasserschale auf dem Gartentisch streiten.
Ein freier Tag und das herrliche Frühlingswetter sind wie dafür gemacht, einen langen Waldspaziergang zu unternehmen. Ganz besonders in diesen Tagen, in denen das Wort Freiheit plötzlich eine ganz neue Definition bekommt. Ich kann es nicht leugnen, aber ich erwische mich nun manches Mal dabei, dass mir Zuversicht und positive Gedanken zuweilen schwerfallen. Dabei ist vermutlich gerade jetzt die Zeit, um mutig und hoffnungsvoll zu sein und nach vorne zu schauen. Dann sage ich mir Meisje, überleg doch mal:
Du kannst selbstständig aufstehen und mit deinen Augen dem Tag beim hell werden zusehen. Du kannst dem Gesang der Vögel lauschen, den Duft des Flieder schnuppern. Du hast genügend zu essen, hast frisches sauberes Wasser und ein solides Dach über dem Kopf.
Und führen nicht die gerade die schwierigsten Zeiten oft zu den schönsten Zielen?
Ich werde mich einfach daran festhalten und zufrieden sein, mit dem was ich habe. Also Schluss mit deinen dummen, törichten Zweifel. Steh auf Meisje, zieh dir was an und gehe raus.
Du kannst selbstständig aufstehen und mit deinen Augen dem Tag beim hell werden zusehen. Du kannst dem Gesang der Vögel lauschen, den Duft des Flieder schnuppern. Du hast genügend zu essen, hast frisches sauberes Wasser und ein solides Dach über dem Kopf.
Und führen nicht die gerade die schwierigsten Zeiten oft zu den schönsten Zielen?
Ich werde mich einfach daran festhalten und zufrieden sein, mit dem was ich habe. Also Schluss mit deinen dummen, törichten Zweifel. Steh auf Meisje, zieh dir was an und gehe raus.
Nun bin und bleibe ich im Herzen ein Dorfkind. Immer wenn ich mich auf die Natur einlasse, lerne ich wieder ICH zu sein, einen Schritt vor den andern zu setzen und eventuell auch einen Schritt zurück zu gehen. Im Wald lasse mich einfach "gehen". Heute wie damals finde ich in der Natur meinen inneren Frieden. Jeder Ausflug in den Wald ist für mich von größtem, therapeutischem Nutzen. Und wenn man sich erst einmal auf die Natur einlässt, kann man unglaublich schönes entdecken.

Es ist erstaunlich, was die Natur bereits an essbaren Wildkräutern, Blättern und Blüten zu bieten hat. Wenn man sich ein wenig damit beschäftigt, Wildkräuter zu bestimmen, kann man sich bei jedem Spaziergang mit einem kleinen duftenden Sträußchen eindecken. Wildkräuter sind ein richtiges schönes und natürliches Superfood. Gesund und lecker, zudem optisch alle Sinne ansprechend.
Wichtig beim Kräutersammeln ist lediglich, dass man die Kräuter in der Natur sammelt, nicht auf Hundewegen oder im Stadtpark. Hier kann man sich nie ganz sicher sein, ob nicht etwa Unkrautvernichtungsmittel oder ähnliches im Einsatz waren.
Ich kann nicht viele Wildkräuter bestimmen, dafür habe ich zum Glück eine Fachfrau an der Hand. Aber einige Lieblinge lassen sich rasch erlernen und bestimmen.
Knoblauchrauke
wächst in diesem Jahr besonders üppig wie ich finde. Sie wurde damals schon als Gewürz- und wahrscheinlich auch Heilkraut verwendet. Lange war sie eine hoch angesehene Gewürzpflanze, vor allem bei der armen Bevölkerung, die sich keine Gewürze leisten konnte. Mittlerweile ist sie wieder in der modernen Küche richtig populärer geworden und wird von vielen Köchen und Kennern als intensives Würzkraut geschätzt.
Man erkennt die Knoblauchrauke gleich an ihrem starken Knoblauch-Duft. Die Waldränder stehen wirklich voll davon. Pflückt euch beim nächsten Spaziergang einige Stängel ab und stellt sie zu Hause bis zur Verarbeitung in ein Wasserglas. Ihr werdet begeistert sein, denn die Schärfe seiner zarten Blättchen machen aus einem müden Salat ein richtig kleines Geschmacksfeuerwerk.
Gundermann
Ebenfalls ein alter Bekannter und eines der Wildkräuter, die mir besonders an Herz gewachsen sind. Umso mehr freue ich mich, dass man diese Pflänzchen an so vielen Stellen entdecken kann, denn es kriecht beinahe überall am Waldboden entlang. An lichten Wegrändern sowie auf feuchten Wiesen fühlt er sich wohl. Man erkennt ihn an den seinen blauen Blüten, und zerreibt man beim Pflücken die Blättchen, kann man das typisch würzige Gundermannaroma riechen und zack, bekommt man auf der Stelle Appetit auf einen Berg mit frischen Frühlingsalat.
Zwiebelzahnwurz
er ist quasi mein heimlicher Waldmeister ;-) Wenn er groß ist, erkennt man die Ähnlichkeit zu seiner kleineren Schwester, dem Wiesenschaumkraut, denn der Zwiebelzahnwurz hat dieselben blassvioletten, kreuzförmigen Blüten. Die „Zwiebel“ im Namen bezieht sich auf die schwarzen, essbaren Kügelchen, die zur Blütezeit in den Blattachseln wachsen. Sie lassen sich ausgezeichnet über jdeses Essen streuen. Meistens pflücke ich einige dieser stecknadelgroßen Knöpfchen noch im Wald ab und stecke sie mir in den Mund. Bei Zwiebelzahnwurz werde ich einfach immer wieder schwach.
Bärlauch
Die grünen Blätter des Bärlauchs können in der Küche wie Knoblauch, Zwiebeln, Schnittlauch und Lauch verwendet werden. Geschmacklich ist Bärlauch nur noch eine Spur schärfer und aromatischer als Knoblauch. Bärlauch eignet sich zum Würzen von Salaten, oder in Form von Pesto zu Spaghetti oder einfach nur zu frischem Brot.
Auch wenn er jung am besten schmeckt, so lassen sich nun die weißen Blüten wunderbar als Würzmittel und Dekoration, etwa für Wildkräutersalate, wunderbar verwenden. Sie haben eine ebenso würzige Note wie die jungen, zarten Blätter des Bärlauchs.
Wildkräuter lassen sich ganz unkompliziert in sämtliche
Alltagsrezepte integrieren: auf einem Frühlingssüppchen, kleingezupft auf einem
frischen Salat, im Quark oder, wie ich sie ganz besonders liebe,
kleingehackt in Butter. Ein wenig Zitrone, Salz und eine Handvoll
gezupfter Wildkräuter einfach mit Butter verrühren. Dazu frisches
Baguette, ich könnte mich jedesmal glatt reinlegen.
Aus
Wildkräutern, wie zum Beispiel dem Bärlauch, lässt sich ein leckeres
Pesto zubereiten. Auf diese Weise lassen sich die Kräuter übrigens
herrlich konservieren. Frische Pasta dazu, mehr braucht es nicht.
Umarmung aus der Ferne, bleibt vernünftig und gesund.
xox, Meisje