Adventszeit - dies ist die Zeit voller Düfte: Zimt, Vanille, Bratäpfeln und natürlich selbst gebackenem. Das gehört für mich dazu wie ein gebundener Kranz, wie Kerzenschimmer und Michael Bubles It's beginning to look alot like christmas .... ganz egal welches Durcheinander mich dabei gerade umgibt.
Immer wenn in mir das weihnachtliche Backgen erwacht, suche ich oft stundenlag das halbe Internet tot, nur um das perfekteste, überhaupt noch nie da gewesene Plätzchenrezept zu finden ... was für eine Zeitverschwendung!
Am Ende backe ich doch immer wieder die Plätzchen aus dem DIN 4 Vokabelheft mit den Eselsohren und den losen Fettfingerseiten. Ich backe nach den alten Rezepte meiner Mutter, einst alle fein säuberlich aufgeschrieben in ihrer schönen, unverkennbaren Handschrift.
So einfach. So gut.
Für mich sind es am Ende nicht irgendwelche Weihnachtskekse. Für mich liegen neben Mandarinen und Nüssen viele Erinnerungen auf dem Teller. Kleine, emotionale Heizungen.
Momente und Augenblicke voll kindlicher Vorfreude. Ich erinnere mich an rote Wangen und glänzende Augen, an Momente, in denen sie mich auf den Arm nimmt und mir leise von Christkind ins Ohr flüstert. Duftete sie dabei nicht immer so ein wenig nach Vanille ....?
Ich sehe noch die gut gefüllten Blechdosen vor mir, die heimlich von der Mutter versteckt wurden um ihren Inhalt über die Zeit bis Weihnachten zu retten. Wir waren zu acht und vermutlich eine richtige Heuschreckenplage, was Weihnachtplätzchen und Süßigkeiten betraf. Allesamt Naschkatzen hoch drei!
Heute noch verbinde ich mit dem Kekse ausstechen innige Gedanken, die selbst nach ihrem Tod noch eine enge Verbindung zu ihr schaffen und mich an ihre Person erinnert. Etwas sehr, sehr persönliches. Eines der besten Geschenke die mir ein wunderbarer Mensch hinterlassen hat.
Wiener Buttermischung
250 g kalte Butter
150 g Puderzucker
2 Eigelbe
1 Päckchen Vanillzucker
450 g Mehl
Aus allen Zutaten einen Mürbeteig bereiten und für ca. eine Stunde in den Kühlschrank stellen. Dann den Teig dünn ausrollen und Sterne ausstechen.
Die Plätzchen auf ein mit Bachpapier ausgelegtes Blech legen und bei leichter Mittelhitze backen.
Wer es gerne etwas raffinierter mag, setzt vor dem Backen in die Mitte der Sterne noch einen kleinen Schokotoffee, legt eine Sternenspitze darüber und drückt diese leicht an.
Nach dem Backen habe ich mit Zuckerschrift kleine Gesichter auf die Sternenspitze getupft.
Klassische
Mürbeteigplätzchen gehören wie ich finde
zu Weihnachten einfach in jede Keksdose und auf den Plätzchenteller.
Leider überleben sie in der Regel bei uns keine 24 Stunden und ich muß
noch mindestens zweimal bis Weihnachten einen frischen Mürbeteig
ansetzen. Aber sind es nicht gerade die Wiederholungen die am süßesten
schmecken?
Für mein Leben gerne mache ich es mir gerade zu hause gemütlich, einfach um glückliche Augenblicke zu sammeln. Ich mag es wenn am Nachmittag spontan eine Freundin kommt und wir einfach nur Kaffee oder Tee zusammen trinken und dazu erzählen. Stundenlang. Ich mag es wenn am Nachmittag schon hundert Kerzen in der Wohnung brennen und die Katze sich auf meinem Bett zusammenrollt. Schöne Momente, mehr braucht es doch gar nicht.
Denn nur wenn wir im Einklang mit unserem inneren, authentischen Selbst werden können wir aufmerksamer und bewusster das Erhabene in den gewöhnlichsten Dingen und kleinsten Momenten bemerken und geniessen.
Lots of love, by Meisje