Kleingedrucktes | Der Salzpfad

25 August

Kleingedrucktes, aufgeklappt

„Zwei Lagen Nylon zwischen uns und Kanada. Ist es nicht unglaublich, sich diese Weite und Ferne vorzustellen?"

 

 
Es passiert wirklich selten, das ich ein Buch an einem Stück lese. Aber bei dieser Geschichte war das beinahe der Fall.
 
Lesetipp: Der Salzpfad 
 
Autorin: Raynor Winn, geboren 1962, unternimmt regelmäßig Fernwanderungen und schreibt über Natur und Wildcampen. Sie lebt mit Ehemann Moth in Cornwall. "Der Salzpfad" ist ihr erstes Buch und landete innerhalb kürzester Zeit ganz weit oben auf der Bestseller.
 
Seitenzahl: 336
 
Preis als Taschenbuch: 14,99 €  

Zusammenfassung laut Klappentext: Alles, was Moth und Raynor noch besitzen, passt in einen Rucksack. Sie haben alles verloren. Ihr Zuhause. Ihr Vermögen. Und Moth seine Gesundheit. Mit einem kleinen Zelt machen sie sich auf, den South West Coast Path, Englands berühmten Küstenweg, zu wandern. Mit einem Mal ist ihr Zuhause immer nur dort, wo sie gerade sind. Sie kämpfen mit Vorurteilen, Ablehnung und der Sorge, dass das Geld für den nächsten Tag nicht mehr reicht. Und zugleich entdecken sie auf ihrer großen Wanderung das Glück: Herzliche Begegnungen, ihre neu erstarkte Liebe und die Fähigkeit, Kraft aus der Natur zu schöpfen. Allen Prophezeihungen zum Trotz führt sie der mehrmonatige Trip zurück ins Leben und öffnet die Tür zu einer neuen Zukunft.
 

 
 
    
Gleich zu Anfang habe ich mich gefragt: Geht es denn überhaupt noch schlimmer? 
 


Über das Buch: Alles basiert auf einer wahren Geschichte. Ray und Moth haben durch eine Fehlinvestition ihren Hof und beinahe ihr ganzes Hab und Gut verloren, weil sie einem falschen Freund vertraut haben. Von Heute auf Morgen haben beide ihren Job verloren und sind obdachlos. Zudem bekommt Moth die Diagnose, an einer unheilbaren Krankheit zu leiden und die Ärzte raten ihm, sich möglichst wenig Anstrengungen auszusetzen.

Die beiden beschließen, ihre wenigen Habseligkeiten in einen Rucksack zu stopfen und den South West Coast Path, den längsten Fernwanderweg Englands zu laufen. Dieser Weg, der einst angelegt wurde, um Schmuggler aufzuspüren, führt von Minehead in Somerset nach Poole und ist unglaubliche 1014 Kilometer lang. 
Als Ray und Moth los wandern wissen sie nicht, wie weit sie kommen werden, denn sie haben bisher beide keinerlei Erfahrungen im Fernwandern gesammelt.
Die Auseinandersetzung mit dem Tod wird anfangs ihr ständiger Begleiter. Und doch, obwohl Moth zu Beginn der Reise teils vor Schmerzen kaum laufen bzw. seinen Rucksack schultern kann, geht es ihm im Laufe der Wanderung gesundheitlich immer besser.  
 
 
 
 
 Neben der Wanderung und der gewaltigen Schönheit der Landschaft erfährt man beim Lesen auch die Härte des Lebens, denn Ray und Moth leiden neben vielen großen Herausforderung oft großen Hunger. Manchmal reicht es nur für Nudeln oder Thunfisch, an guten Tagen teilen sie sich manchmal eine Portion Pommes.
Durch ihr weniges Gepäck laufen sie meist in ihren verschwitzen Klamotten, spüren die Blicke der Anderen und die Peinlichkeit, wenn man sie für Obdachlose hält, was sie ja auch wirklich sind.

Trotz diesen Erfahrungen, den hohen Temperaturen des Tages, den eiskalten Nächten, den spürbaren Launen des Küstenwindes, und dem manchmal unablässigen Regen gewinnen die beiden Wanderer zunehmend an Stärke. Mit jedem Kilometer auf dem Weg in ihre Zukunft und mit den Anforderungen des Pfades lernen sie, ihr Schicksal anzunehmen, statt daran zu zerbrechen. Denn während ihre Haut und Haare zunehmend von Salz verkrusten, wollen sie nichts anderes mehr als diesem Weg zu folgen und haben Angst vor dem Tag, an dem sie ihr Ziel erreichen.
 
Die Beschreibung, wie ihre Körper an Kraft und Form gewinnen und welchen Seelenfrieden es den beiden bringt, einen Schritt vor den anderen zu setzen, auch wenn sie zu verzweifeln drohen, hat mich fasziniert. 
 

Symbolisch war für mich auch eine Szene, die gleich am Anfang des Buches beschrieben wird: 
 
Nach mehr als der Hälfte ihrer Wanderung zelten Ray und Moth auf einer Landzunge, die während der Nacht von Wasser überströmt wird. Sie wachen auf, Moth greift das Zelt und hebt es mit allem, was darin ist über seine Schultern, um ihre Schlafsäcke und Kleidung vor dem Wasser zu schützen. Ist das der Mann, der vor kurzem Schwierigkeiten hatte, einen Rucksack aufzusetzen?




Fazit: Das Buch erzählt die Geschichte einer großen Liebe, von der heilenden Kraft der Freiheit und macht einfach mit jedem Kapitel Mut, nicht aufzugeben. Dieses Buch inspiriert auf eine ehrliche und schonungslose Weise.
Auch wenn die Lage zu Beginn vollkommen aussichtslos scheint, so wie hier in Roys und Moths Geschichte. Die beiden waren mit ihrer Krise ganz alleine – wir sind es nicht. 
Bücher wie diese zeigen uns, wie viel ein doch Mensch ertragen kann und helfen uns, wie ich finde, durch schwere Zeiten.

Von meiner Seite kann ich nur eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen. Nicht nur für alle die, die überlegen eine Fernwanderung zu machen. Sondern für alle, die über sich selbst hinauswachsen wollen.  


Meine Lieben, es liegen einige schöne und lesenswerte Bücher auf meinem Lesestapel, von denen ich euch in den nächsten Tagen gerne das ein oder andere hier vorstellen möchte. Ich selbst freue mich auch immer riesig über einen Lesetip und regen Bücheraustausch. Auf diese Weise ist unter Freundinnen und in der halben Nachbarschaft schon ein richtges Lesenetzwerk entstanden. 
Für mich ist dieser Sommer ein richtiger Lesesommer, da ich viel weniger unterwegs bin als in all den Jahren zuvor. Bis sich die allgemeine Lage um das Virus etwas entspannt hat, machen wir es uns Zuhause weiterhin so schön wie es nur geht. Und ein gutes Buch gehört meiner Meinung nach unbedingt dazu ; )

Macht es euch fein, bleibt achtsam, und habt fantastische Sommerlesestunden,
xox, Meisje

 

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10 Kommentare

  1. Hallo Meisje,
    Danke für die Buchvorstellung. Ich hatte das Buch bereits vor einiger Zeit in einer Zeitschrift als Kurzempfehlung entdeckt und konnte mir so gar nicht vorstellen, dass es mich packen könnte. Jetzt hast Du es für mich interessant gemacht.
    Ich bin seit März auch nur noch zu den wichtigsten Terminen und zum Einkaufen unterwegs gewesen, da blieb neben der Neugestaltung des Gartens auch ein wenig Zeit für das Lesen.
    Ich habe gerade mit dem Buch über Joanna und Chip Gaines angefangen. Die Leseprobe hatte mich gelockt und ich mag ihre Sendung FixxerUpper so gerne.
    Liebe Grüße
    Gudrun

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    1. Oh, das muss ich unbedingt googlen,, ich freue mich über deinen tollen Tipp, denn ich bin ein großer Fan dieser Sendung. Ich bin gespannt.
      Liebe Gudrun, ich denke das die Lesezeit mit derm Herbst wieder richtig losgeht. Dann kannst du ganz entspannt vom Lesesessel in deinen wunderschönen, neuen Garten schauen und herrlich beim Lesen entspannen.
      Ich schicke dir eine dickde Umarmung, hab ein schönes, gaaanaz entspanntes WE! xox, dein Meisje

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  2. Liebe Elke,
    das Buch macht Lust auf direktes Loslesen.
    Es hört sich interessant an und ich wüsste jetzt schon gerne das Ende der Geschichte.
    Danke Dir fürs Vorstellen, lieben Gruß
    Nicole

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  3. Moin liebe Elke,
    das Buch hört sich interessant an und macht Lust auf lesen... Danke Dir für's Vorstellen.
    Ich habe mir gerade einen Liebesroman gekauft "Der kleine Blumenladen zum Glück" ist ganz niedlich geschrieben ...

    Hab einen schönen Tag und liebe Grüße
    Biggi

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    1. Dein Lesetip hört sich gut an und steht schon auf meiner Leseliste ; )
      Ich wünsche dir ein fantastisches Wochenende und viele schöne, entspannte Lesestunden. xox, alles Liebe, Elke

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  4. Hallo Meisje,

    wahre Geschichten lese ich sehr gerne. Ich glaube, das Buch würde mich auch so fesseln, dass ich es in einem Stück lesen müsste. Deine Fotos sind aber auch sehr, sehr schön!
    Liebe Grüße und noch einen schönen Donnerstag
    Christine

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  5. Liebe Christine, wie ich mich freue das du hier gewesen bist und ich dir mit meinem Buchtip und meinen Bildern eine Freude machen konnte.
    Ich wünsche dir ein wunderbares Wochenende, herzlichst, Meisje

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  6. Hallo Meisje! Habe mir das Buch auf deine Empfehlung hin aus der Bücherei geliehen. Ich fand es sehr insprierend!
    Grüßle Ursel

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  7. Liebe Ursel, ich danke dir für deinen so lieben Besuch und das du hierher gefunden hast. Das freut mich ganz riesig. Ich könnte hier manchmal ellenlang über meine Lieblingsbücher schreiben. Dann freut es mich umso mehr, wenn sie auf diesem Weg eine neue Leserin finden denn es gibt doch nichts schöneres, als ein Buch zur Hand zu nehmen um einen gemütlichen Lesnachmittag zu veranstalten.
    Liebe Ursel, ich wünsche dir ein gaaanz wunderbares Wochenende. Mach es dir kuschelig und schön! xox, Meisje

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