Ofenglück | Schneeflocken zum Advent

28 November

Kaum zu glauben das der November schon fast vorbei ist und wir morgen den ersten Advent feiern. Der erste Advent. Und wir haben nicht ein einziges Plätzchen zuhause. Das ist mir, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, gestern in meinem Nachtdienst eingefallen. 

 

 

Dabei stehen in unserer kleinen Büroküche schon längst die ersten Teller mit selbstgebackenen Probierkeksen, und in der WhatsApp Kolleginnengruppe werden seit Tagen die schönsten Keksfotos gepostet. Das kam mir doch alles sehr früh vor. Jedenfalls bis letzte Nacht. Bis dahin dachte ich: "Meisje, es ist ja noch ein bisschen Zeit bis das Christkind kommt. Bis dahin schaffst du es locker, noch fünf bis sechs Ladungen süße Kekse zu backen." 

Außerdem fiel mir ein, hatte ich nicht neulich noch ein  langes Gespräch mit meiner Schwester?! Unter anderem tauschen wir uns neben der aktuellen Lage und den Familien-News ja immer und immer wieder Geschichten von früher aus. Wir bekommen einfach nie genug davon und ich finde, das hält jung und unsere Geschichte am Leben. Das darf einfach niemals aufhören.

Jedenfalls kam bei unserem Telefonat auch wieder das Gespräch auf unser kindliches Weihnachten und uns fiel wieder ein, das bei uns die Plätzchen erst an Weihnachten auf den Tisch gestellt wurden, und nicht schon  im Advent. Unsere Mutter und die Oma backten zwar bereits im Advent Berge von Weihnachtskeksen, die aber sofort nach dem Abkühlen in die schon in die alten, verbeulten  Blechdosen wanderten. Diese wurden dann mit größter Sorgfalt vor uns Kindern versteckt. Höchstens am Nikolausabend wanderten einige dieser Kekse aus der Blechdose auf unsere bunten Tellern, die Schätze waren und die wir uns einteilten, beziehungsweise mit größter Andacht verspeisten, nur um so lange wie möglich etwas davon haben. Man muß wissen, das wir acht Geschwister waren, und wir in einfachen Verhältnissen aufwuchsen. Das bedeutete manchmal eben auch Verzicht und teilen. Es war Raffinesse gefragt, man musste erfinderisch und geschäftstüchtig sein. Denn es entstand ein regelrechter Tauschhandel unter uns Geschwister. 
Etwa ein Kipferl gegen zwei Zimtsterne, ein Stern aus Lebkuchen gegen den schönen, roten glänzenden Apfel. Die Marzipankartoffel gegen den Zuckerkringel der so hübsch aussah, mit seinen bunten Zuckerperlen.
Wir waren dankbar für das wenige Etwas. Das hört sich vielleicht alles nach Entbehrung an. Aber wenn ich zurückblicke, empfinde ich das bis heute als etwas kostbares und wertvolles.

Nun hat jeder von uns seine eigene Kinder und Familien, und gewisse Traditionen aus der Kindheit übernommen. Aber es wurden auch neue Traditionen geschaffen, die wir gewiss auch an unsere Kinder weitergegeben haben. Dazu gehören unter anderem der Weihnachtsbaum am dritten Adventsonntag und Kekse auf den Tellern in der Vorweihnachtszeit. 
 
 
 
 
 
 
 
      
Der Advent wird an diesem Wochenende eingeläutet, die Wohnungen sind behaglich hergerichtet, die verschiedensten Schneekugeln sind dabei entstanden. Grüne Kränze wurden gewickelt. Moderne, ganz glamouröse. Auch traditionelle, mit dicken roten Kerzen, mit vergoldeten Nüssen und Schleifen daran. Jeder ist auf seine Art schön und bereitet Vorfreude auf das Kommende.

So, jetzt aber genug geschwafelt, davon bleiben die Keksdosen leer. Ich möchte schließlich nicht daran Schuld sein, das meine kleinen Familie eine trostlose, plätzchenfreie Adventszeit durchleben muß. Und in diesem merkwürdigen Jahr erst recht nicht.
Lasst uns die Schürzenschleifen binden, die Küche noch einmal gut durchlüften und die Blechdosen aus dem Kellerregal holen. Sie warten nur noch darauf, randvoll mit himmlischem Gebäck befüllt zu werden. 
Meine Lieben, just in genau diesem Augenblick wird Meisjes Weihnachtsbäckerei offiziell eröffnet:




  
 
 
 
Ofenglück | Schneeflöckchen
Diese Plätzchen sind herrlich zart, ganz schnell gebacken und schmecken wie bei der Oma. 

 
125 g weiche Butter
185 g Mehl
50 g Puderzucker
2 Päckchen Vanillzucker 

Puderzucker zum Berieseln

Alle Zutaten in eine Rührschüssel geben und mit dem Knethaken der Küchenmaschine zu einem glatten Teig verarbeiten. Den Teig halbieren und zwei gleichmäßig große Rollen formen. Die Rollen ca. 30 Minuten in den Kühlschrank stellen. 
Inzwischen ein Backblech mit Backpapier auslegen und den Backofen vorheizen.
Die Rollen nun aus dem Kühlschrank nehmen und in 1cm dicke Scheiben schneiden. Diese zu Kugeln rollen und auf das Backblech legen. Mit einer Gabel Vertiefungen in die Kugeln drücken und im vorgeheizten Backofen bei 180 ° C Ober | Unterhitze etwa 10 - 15 Minuten backen.
 
Die Schneeflöckchenkekse etwas abkühlen lassen und dann mit Puderzucker berieseln.
Die Plätzchen lassen sich in gut verschliessbaren Dosen etwa drei Wochen aufbewahren. Bei uns halten sie nie so lange.
 
 
 
  
 
 


Ich schicke euch alles Liebe aus meiner weißen Schneekugel, die ich heute gar nicht mehr verlassen möchte. Habt morgen alle einen guten Start in einen schönen Advent. 
Stay care, achtet auf euch. Holt euch keine Triefnasen, bleibt tapfer und vor allem gesund bis wir und wiederlesen.

                                                                        xox, Meisje



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10 Kommentare

  1. Danke. Habe ich mir gleich kopiert. Die Plätzchen mache ich gleich morgen. Da muss ich nicht auswalken denn das mag ich gar nicht.
    Lg aus Wien

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    1. Ja du Liebe, tatsächlich sind die Schnneflöckchen sehr rasch und easy in der Zubereitung. Leider fast auch genauso schnell auch wieder verputzt, ich sags dir ; )
      Aber du weisst ja, backen zaubert im Nullkomanichts eine gemütliche und heimelige Stimmung. Wenn der Duft durch die Räume fliegt und die Vorfreue auf ein entspanntes Kaffeestündchen steigt ... ich gönne dir genau dieses aus tiefestem Herzen!
      Hab einen fantastischen ersten Advent, bleib achtsam und tapfer du Liebe. xox, Meisje

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  2. Dank meiner Blogroll, Du firmierst dort unter "Blogs mit großartigen Rezepten", habe ich sofort gesehen, bei Dir gibt es wundersame Dinge..Der Titel dieses Posts "Ofenglück/ Schneeflocken zum Advent" hat mich neugierig gemacht. Ich dachte nämlich an echte Schneeflocken...und dann durfte ich erkennen, das sind Weihnachts-Plätzchen, die sich Schneeflocken nennen...
    Und die sind genau richtig für mich! Die Zutaten habe ich alle Zuhause und schnell geht es auch - wunderbar! So haben jetzt auch wir die Chance am 1. Advent doch noch Plätzchen genießen zu dürfen. Vielen Dank für das tolle Rezept, liebes Meisje!

    Alles Liebe und auch Dir ein "großes Paket" Gesundheit
    Heidi

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    1. Meine Liebe, deine Worte wärmen wirklich so richtig von Innen und tun unglaublich gut in diesen denkwürdigen Tagen. DANKE von Herzen dafür ♥

      Ich hoffe das dir die Schneeflöckchen genauso gut schmecken wie meinen Lieben. Sie sind wirklich schnell geazubert ... schmelzen allerdings auch sehr schnell auf dem Tellerchen dahin ; )
      Fühl dich fest umärmelt liebe Heidi, und hab einen wunderschönen Adventssonttag ;*

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  3. Gerade hat unsere Tochter ihre eigene Tradition entworfen.... Ich finde das sehe spannend! Mitnehmen, was man selber genossen hat, und anders machen. Was man geändert haben möchte...
    Danke für deine Erinnerungen. Ich heize dann mal den Ofen vor
    Herzlichst
    yase

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  4. Was für stimmungsvolle Bilder liebe Elke,
    da läuft einem das Wasser im Mund zusammen.
    Aber auch hier wurde heute die Weihnachtsbäckerei eröffnet.
    Den ganzen Tag haben wir gebacken, und nun ist mir ein wenig blümerant...
    Dir einen kuscheligen Abend lieben Gruß
    Nicole

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  5. Liebe Elke,
    dieses Jahr war ich schon sehr fleißig und habe ca. 17 Sorten Plätzchen gebacken😋 ja ich weiß... Schön verrückt aber deine sehen köstlich aus
    Ich wünsche Dir einen schönen ersten Advent
    Liebe Grüße Karina

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  6. Liebes Meisje, deine "Guetzli" sehen sehr appetitlich aus! Und dank des übersichtlichen Rezeptes könnte ich mir vorstellen, dass ich die demnächst mal nachbacken könnte. Zeit habe ich jetzt ja, aus Gründen, genug.....
    Ach ja, Weihnachten in Kindertagen! Da steigen auch bei mir wunderbare Erinnerungen hoch. Und auch bei uns ging es einfach zu und her. Aber trotzdem haben sich meine Eltern immer sehr darum bemüht, das Fest so schön wie möglich zu gestalten. Meine Mutti war eine begnadete Bäckerin (das hatte sie wiederum von ihrer Mutti mitbekommen), buk leidenschaftlich, und dabei entstanden herrliche Guetzli. Meine liebsten sind nach wie vor "Spitzbuebe", Zimtsterne und "Chräbeli" (also Aniskekse). Die Cocoshütchen hat sie derart perfekt hingekriegt (innen saftig, aussen knusprig) wie ich sie nachher nie mehr gekostet habe....
    Ich war etwas überrumpelt vom Apfenz dieses Jahr, hab es aber doch noch just in time geschafft, das Hummelzheim weihnachtlich zu dekorieren. Zwar gilt auch hier "weniger ist mehr", und es gibt keinen Apfenzkranz, sondern nur einen Kupferteller mit Moos, einer Kerze und meinen unvermeidbaren Weihnachts-Määäähs. Aber es ist sehr gemütlich geworden, und vor allem Kerzen brennen in allen Ecken. Ohne die geht es gar nicht, und erst dieses warme Licht sorgt für eine angenehme Stimmung. Oft sitzen wir im Dunkeln, das nur von Kerzenlicht sanft erleuchtet wird.
    Ich wünsch dir eine wunderbare Zeit, ganz herzliche Grüsse!

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  7. Mhhh die Kekse sind ja der Hammer hab sie nachgebacken und dich auf meinem Block verlinkt damit. Ich hoffe das ist so ok. Wenn nicht gib Bescheid. Deine Bilder sind soooooo schön.
    LG
    Ursula

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  8. Komme gerade von Ursula und bewundere deine coolen Fotos. Wenn ich die Zutatenliste von deinen Keksen lese kann ich mir gut vorstellen wie sie schmecken. Habe ich doch gerade heute meine Weihnachtsbäckerei mit 21 Sorten abgeschlossen und für dieses Jahr wird keine Neue Sorte mehr gemacht, aber das Rezept habe ich abgespeichert.
    Einen schönen zweiten Advent wünscht, Pia

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