Ofenglück | Kürbisbrötchen

31 Oktober

Der Oktober verabschiedete sich von seiner schönsten Seite. Bevor der Herbst schon bald einer rauen Jahreszeit weichen wird, hatte er hier am Rhein noch einige wunderschöne, goldene Stunden im Gepäck. Er malte mit herrlichsten Farben, und über allem lag ein unverwechselbarer Geruch nach feuchter, würziger Erde. Ein leichter Wind war damit beschäftigt, viele bunte Blätter von den Bäumen zu pusten, um sie über die Wege zu scheuchen. 

Gleich nach dem Frühstück habe ich mir meine festen Schuhe und eine leichte Jacke angezogen, mir die Autoschlüssel geschnappt und bin raus aufs Land gefahren. Jedes Jahr im Herbst, wenn die Zeit das Laub so einmalig verfärbt, wenn die Pilze aus dem Waldboden wachsen, die sich mit einer Vorliebe unter bunten Laubhaufen verstecken oder wagemutig an morsches Holz lehnen, könnte ich stundenlang im Wald verweilen. Woher diese Faszination kommt, kann ich mir bis heute nicht erklären. Vielleicht liegt es daran, das ich ein Dorfkind bin und wir als Kinder noch sehr viel im Wald gespielt haben. 


 

Wenn man durch Wald und über Wiesen läuft und dabei leise und aufmerksam bleibt, seinen Gedanken freien Lauf lässt, kann man seine Sorgen und Ängste für einen Augenblick ganz einfach loslassen. Ganz ähnlich, wie die Bäume ihr Laub. Man wird leise und hellhöriger, vernimmt jedes Knistern und Knacken im Unterholz und mit etwas Glück ein Klopfen in den Baumspitzen. So konnte ich heute einen Specht bei seiner Arbeit oben im Baum beobachten. Vermutlich arbeitete er an seinem Winterquartier oder wollte mit seinem Gehabe einem Weibchen imponieren, wer weis. Jedenfalls war er sehr konzentriert und ließ sich von mir überhaupt nicht bei seinem Vorhaben stören. 

Solche Spaziergänge tun einfach nur gut, und ich bedauere in diesen Momenten die Menschen, die gerade ihre Einkaufswagen an diesem Samstag durch die vollen Gänge des Supermakts schieben. Natürlich sind Besorgungen wichtig und wollen erledigt werden, keine Frage. Aber nein, ich wollte in diesen Momenten mit Nichts und Niemanden tauschen wollen. Hier draußen ist es um so vieles schöner. 

Das Laufen durch die Natur erzeugt in mir immer einen unglaublichen Frieden und letzten Endes fühle ich mich nach einer Arbeitswoche wie ausgewechselt. 
Frisch und lebendig. Zufrieden und glücklich. 






Bevor dieser schöne Oktobertag nun dem Abend weicht,  schreibe ich noch rasch das versprochene Rezept meiner Kürbisbrötchen auf, die auf Instagram schon für einen reißenden Absatz gesorgt haben. Ich denke, sie sind durchaus noch verschönerungsbedürftig, jedenfalls was die Optik betrifft. Geschmacklich sind sie allerdings unschlagbar, ganz besonders mit einem Klecks Apfel- oder Quittengelee obendrauf. Übrigens auch aufgetoastet und warm mit etwas tropfender Butter darauf extrem lecker. Genau das richtige, um es sich nach einem Herbstspaziergang zuhause auf dem Sofa mit einem Becher Tee gemütlich zu machen, um nebenbei das Pilzbuch zu studieren. 

 
Ofenglück | Süße Kürbisbrötchen
 
500 g Mehl
1 Würfel Hefe
1/4 l Milch - knapp -
100 g Zucker
Salz
100 g Butter
 
- Küchengarn -
 
Milch in die Rührschüssel geben, die Hefe hinein bröckeln, den Zucker dazugeben und mit dem Knethaken kurz verrühren. Das Mehl dazugeben und zum Schluß die zimmerwarme Butter. Den Teig nun abgedeckt an einem warmen Ort so lange gehen lassen, bis sich der Teig ungefähr verdoppelt hat. Nun gleichmäßige Stücke abreißen, und zu kleinen Laibchen ( Brötchen) formen. Nun die Brötchen vorsichtig dem Küchengarn verpacken, auf diese Weise entstehen nachher die "Kürbiswaben". Die Brötchen noch wenige Minuten gehen lassen, und in den warmen Ofen schieben.
 
Bei 200  sind sie nach etwa 12 - 15 Minuten fertig, je nach Backofen.


Tipp: Wenn man das Küchengarn kurz durch ein Tellerchen mit Speiseöl oder Mehl zieht, lässt sich das Garn später ganz leicht von den Brötchen lösen.
 





Diese Brötchen zu backen ist wirklich kein Hexenwerk, zumal ich bei der Verwendung von Hefe nie mit einem Vorteig arbeite. Es funktioniert auch prima ohne wie ich finde. Auch wenn vermutlich gleich nach Halloween der Spuk um die Kürbisse aufhört bin ich mir sicher, das sie auch noch an einem grauen Novembertag schmecken. Sie sind eben eine ganz besondere, herbstliche Leckerei.
 
 
 
 
 
 Meine Lieben, habt ein fantastisches Wochenende und passt gut auf euch acht. 
xox, Meisje

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4 Kommentare

  1. Liebes Meisje,
    die Natur ist eine wunderbare, beruhigende Konstante- gerade in Zeiten wie diesen. Ohne sie käme ich auch nicht klar. Sie erdet einem nach stressigen Abeitstage, sie füllt die Energiespeicher auf- sie bringt einfach Ruhe und Gelassenheit in den Alltag. Wenn ich mit meinen Dicken durch den stillen Wald gehe, wo die bunten Blätter ganz sachte zu Boden schweben und die Sonnenstrahlen sich in den kahlwerdenden Ästen brechen, aber auch bei Nebel und Sprühregen- dann brauche ich nichts weiter. Das ist wie Aufatmen....
    Deine kleinen Brötchenkürbisse vollenden solche Glücksgefühle zusätzlich, gerade wenn man nach einem ausgiebigen Spaziergang nach hause in die warme Stube kommt. SOWAS ist echte Freude und etwas, das man mit keinem Geld kaufen kann.
    Ich wünsch dir wundervolle Herbsttage weiterhin...(und kaum zu glauben, aber: in 4 (!!) Wochen ist bereits der 1. Apfenz, wenn ich das richtig gerechnet hab!),
    dicken Drücker und herzliche Grüsse!

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    1. Mein liebes Hummelchen, das ist wirklich jedesmal ein Aufatmen hinaus zu gehen, um einfach loszulaufen. Manchmal schaffe ich es schon zeitig loszuziehen. Dann, wenn die Nebel noch leise über allen Dingen schweben, wenn sie sich aus den Büschen und Bäumen hervorbauschen, dann spüre ich etwas ganz magisches, und eine unglaubliche und tiefe Form von Frieden um mich herum. Kennst du das? Ja natürlich, ich Dummerchen. DU bist es doch, die das Glück in den kleinen und "einfachsten" Dingen findet und dasmit allem Geld der Welt nicht zu bezahlen ist.
      Ich wünsche dir auch ein wunderschönes Wochenende, um Kraft und schöne Momente zu sammeln. Alles alles Liebe, xox

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  2. Quittengelee geht einfach immer. Und zu fast allem...
    Herzlichst
    yase

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  3. Aber wirklich, das finde ich auch liebe Yasse. Ich habe es zwar noch nicht selbst gekocht, aber ich habe das Glück und werde von einer lieben Bekannten mit selbstgemachtem Quittengelee beliefert, und kann davon einfach nicht genug bekommen. Alleine schon eine goldgelbe Farbe ist wie ein kleines Fest und passt so hervorragend zum Herbst.
    Liebste Yase, ich wünsche dir ein fantastsicnes Wochenende. Bleib achtsam und tapfer, bleib gesund! Herzlichst, Meisje

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