Märchenhafte Herbsttage

17 November

# Alltagsgedanken 

Ist dieser Herbst nicht märchenhaft schön? Die Morgen beginnen mit leisem Nebel und sind zunächst kaum mehr als eine Idee. Bis sich die Vorhänge lichten und die Bäume in einem warmen, goldenen Licht baden. Was für eine magische Atmosphäre!
Große Waldliebe!





Für viele Dinge hatte ich im Sommer keine Zeit und habe sie deshalb auf den Herbst geschoben. Zum Beispiel den Keller aufräumen. Oder meinen Kleiderschrank auszusortieren. Oder Ordnung in die Badezimmerschubladen zu bringen. Die abgelaufenen Gewürze wegzuwerfen und endlich einmal den Vorratschrank auszumisten. Dann wollte ich Freunde nach Hause einladen und für sie drei Kilo Braten mit Knödel und Rotkohl kochen.
All das wollte ich machen wenn das Wetter so richtig schlecht ist. Stattdessen ist es immer noch sonnig und so schön, das ich wirklich zu nichts richtig gekommen bin.

Immer wenn es zeitlich passte, zog ich stattdessen meine festen Schuhe an, fuhr raus aus der Stadt und hinein in den Wald. Ich springe heute noch liebend gerne unbeschwert und vergnügt wie ein Kind in riesige Laubhaufen und inhaliere so tief es nur geht diesen einmaligen, würzig-harzigen Duft. Hier ist mein geheimer Ort, an dem ich mich vor tausend Pflichten und für ein paar Stunden vor dem Alltag verstecken kann.

Sehnt sich nicht jeder nach Auszeiten und Orten, an denen er sich erden und eins mit sich sein kann? Egal ob das der Unternehmer mit dem jährlichen Millionenumsatz ist oder die nette Bedienung aus dem kleinen Café um die Ecke. Jeder sehnt sich doch nach so einem kleinen, geheimen Fleckchen Erde.




 

   
   




Das Leben ist in meinen Augen viel zu schnell geworden. Ich bin ein Kind aus der Provinz und kann mit diesem Tempo kaum Schritt halten. Und ehrlich, ich will es auch gar nicht. Am liebsten möchte ich manchmal die Zeit anhalten um jeden freien und schönen Moment zu geniessen. Einfach nur, um zu mir selbst zu kommen.
Gerade in den Zeiten, in denen Kommunikation so schnell und unkompliziert geworden ist und die Fortschritte in der Technologie beinahe schneller wachsen als die Weltbevölkerung.

Jeder, den ich kenne sagt: Die Zeiten sind viel zu schnell geworden.

Jeder den ich kenne zählt die Tage nur noch von Montag bis Freitag. Die Wochen von Urlaub zu Urlaub. Daraus werden dann Monate und Jahre.

Jeder den ich kenne sagt dass die Zeit viel zu schnell läuft. Das man gefühlt in einem Hamsterrad feststeckt, sich wendet und dreht und dabei kaum noch sich selbst und das eigene Leben spürt.
Es gibt nur noch eine schier endlose Reihe von Aufgaben, von Pflichten und selbst gesteckten Zielen. Von Erledigungen und oft von hausgemachtem Stress.
Mir wird das mit jedem Lebensjahr bewusster.






Jetzt habe ich meine Herbstliste noch nicht einmal angefangen abzuarbeiten, schon werde ich seit Wochen ganz dezent daran erinnert, dass ich eigentlich schon längst für Weihnachten hätte schmücken müssen. In jedem Supermarkt, in den Kaufhäusern und in jedem zweiten Werbespot wird Weihnachten weltmeisterlich vorrausgeplant. Der Briefkasten quillt über mit bunten Werbeprospekten und Spendenaufrufen. In Magazinen gibt es längst Ideen für ein weihnachtlich geschmücktes Chalet im Landhausstil mit vielen Kissen aus Karo und Körben mit roten Äpfeln.Im Büro werden Rezepte für das beste Glühweingelee getauscht, für einen butterzarten Entenbraten und einem raffinierten Zimtparfait. Bei einer Freundin war sogar schon die erste Mürbeteigrunde am Start und es gab einen Kostprobenteller.
Die Leute aus meiner Whatsapp-Familiengruppe haben vor Tagen bereits zum weihnachtlichen Festessen eingeladen haben. Alle anderen haben längst geantwortet. Ich muß mich dringend kümmern.
Manchmal geht mir das alles viel zu schnell, aber es lässt sich nun mal nicht leugnen: In zwei Wochen zünden wir die erste Kerze am Adventskranz an und öffnen das erste Kalendertürchen ....

 


 

Für viele Dinge habe ich vor Weihnachten nun wirklich keine Zeit und habe sie deshalb kurzerhand auf den Januar geschoben ... weil wir nächste Woche mit den weihnachtlichen Basteleien beginnen. In der Stube wird es glitzern und im Bad wird es weihnachtlich duften. Also schalten Sie ein wenn es wieder heißt: Basteln mit Meisje. Ich freue mich auf euch ;-*

Ein wunderbares Wochenende meine Lieben.
Lots of lo♥e. Meisje

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7 Kommentare

  1. Meine liebste ferne Seelenstreichlerin, im Herzen bist du mir nah. Deine Eingangsbilder -wie ein Gemälde...erst gestern fuhr ich nach Würzburg, gerne Landstraße weil die Autobahn mir zunehmend zu hektisch ist, durch traumhafte goldene Wälder, die Sonne zauberte ein unbeschreibliches Licht, die Blätter hüpften im Fahrtwind - und heute unterstreichst du dies mit deinem Post. - Ich bin Mitarbeiterin beim Frühstückstreffen für Frauen, gerade heute sprach die Referentin vom Umgang miteinander, von Offenheit, Ehrlichkeit, von der Bedeutung einzelner Menschen in unserem Umfeld; dass wir uns Gutes sagen sollen..eben denke ich so... ich kenne dich nicht persönlich, wir haben uns noch nie gesehen und dennoch....DU BEREICHERST MEIN LEBEN !!
    Fühl dich gedrückt und ich wünsche dir ein sanft säuselndes Wochenende !
    Herzlichst Sonja

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  2. Liebe Meisje,
    Natur ist was ganz Wunderbares, für mich ist sie essentiell und ohne käme ich nicht klar. Darum könnte ich auch niemals in einer Stadt leben! Die Natur erdet mich und gleicht mich aus. Ich bin jeden Tag ein paar Stunden draussen, und ohne diese Zeit würde mir extrem was fehlen.
    Gerade weil unser Alltag immer schneller!schneller!! dreht, wie ein ausser Kontrolle geratenes Karussel, versuche ich mich da auszuklinken- so oft es nur irgend geht. Ganz bewusst widersetze ich mich diesem Treiben. Das fängt damit an, dass ich mir kaum noch was vornehme.
    Keller in Ordnung bringen? Aber sicher- dann, wenn es sich ergibt.
    Fenster putzen? Kann man machen. Vielleicht in den Ferien?
    Adventsdekorationen in der Wohnung? Ohja, gerne! Aber weil ich nur meine bewährten Teile aus der Weihnachtstruhe holen und an ihren Platz bringen muss, geht das locker aus dem Handgelenk.
    Ich agiere je länger, je mehr nach dem Motto: Alles darf, nichts muss. Zumindest in meiner Freizeit. Im Job ist man diesbezüglich wenig flexibel. Aber in meiner freien Zeit möchte ich mir nicht auch noch selber Druck aufsetzen. Im Gegensatz zu früher bin ich da extrem gelassen geworden. Dabei helfen mir meine Tiere, grade auch meine schweren Jungs, mit denen ich durch Feld und Wald streife, die Jahreszeiten von ihrer schönsten Seite erlebe und dadurch extrem entspannen kann. Ausserdem ist vieles eine Frage der Einstellung. Man könnte das frühe Aufstehen und die Arbeit im Stall als Belastung ansehen. Ich nehme sie aber als Gelegenheit, in aller Ruhe den frühen Morgen zu geniessen, ganz bedächtig in den Tag zu starten, und das Werkeln in der schönen Athmosphäre im Stall hat für mich regelrecht was Meditatives.
    Gerade in der nahenden Apfenzzeit sollte man dafür sorgen, dass der Stress da bleibt, wo der Pfeffer wächst. Diese wunderbare Spanne im Jahr soll allem vorbehalten bleiben das Freude macht und einem in sich selber einkehren lässt. Sie soll die Kreativität und Phantasie beflügeln. Und sie soll uns durchatmen lassen.
    Meinen Apfenz und mein Weihnachten erlebe ich seit einigen Jahren fern aller Hektik. Und ein paar Vereinbarungen innerhalb der Familie sorgen dafür, dass es so bleibt! ;oD
    Ich wünsche dir entspannte Tage, auch und gerade im Apfenz!
    Hummelzherzensgrüsse!

    PS: Sehr entspannend empfinde ich auch deine wunderbaren Fotos! ;oD

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  3. Liebe Elke,
    ja die liebe Zeit, sie rennt und rennt, und irgendwann steht man nur noch staunend da und denkt, war das jetzt schon alles?
    Also, genießen wir doch lieber jeden Tag, nicht nur den Urlaub und die Wochenenden.
    Und wenn wir dann mal Zeit haben, ab nach draußen, die Natur genießen.
    Mach Dir einen schönen Abend, ganz liebe Grüße
    Nicole

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  4. ja, Meisje - Du hast mir mal wieder aus dem Herzen gesprochen! Alles geht viel zu schnell - dauernd schiebt man Berge von Aufgaben vor sich her............ inzwischen bin ich an einem Punkt, dass ich mir sage: ich will nicht mehr hetzen - ich schaffe es auch, mal nein zu sagen oder zu sagen: da bin ich raus - das sollen mal andere machen.
    Genauso bin ich in diesem Jahr nur schwer in Fahrt zu kriegen, was Weihnachten betrifft. Natürlich hab ich Lust auf Weihnachtsdeko - hab schon im Sommer drüber nachgedacht, mir bestimmte Dinge beiseite gelegt - und jetzt?: schieb ich es vor mir her, sie hervozukramen.
    Und ja, ich habauch solch einen Ort, wo ich ganz ICH bin. Allerdings nicht draussen im Wald sonderneinmal an unserem Feuerplatz ganz hinten im Garten und zum anderen im kleinen Haus. Ich geniesse diese Stille dann. Habe das Gefühl, das Haus nimmt mich in den Arm................ ich fahre runter, wie die Jugend zu sagen pflegt.
    Bewahr es Doir, Deinen Rhytmus zu leben - ganz liebe Grüße, Jacqui

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  5. achja, ich glaube nicht, dass die Zeit rennt sondern, dass wir immer mehr in die vorhandene Zeit hineinpacken wollen - das geht nunmal nicht.

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  6. Ja, auch mir geht die Zeit viel zu schnell um.....irgendwie bin ich gerade erst im Herbst angekommen, da wird einem Bewusst gemacht, dass die Adventszeit schon vor der Tür steht. War das nicht erst vor kurzem? Wo ist die Zeit geblieben?
    Ich habe nun auch angefangen etwas weihnachtliches zu basteln, bevor es dafür auch schon wieder zu spät ist.

    Mehrere Waldspaziergänge habe ich in der letzten Zeit gemacht. Immer freue ich mich durchs Laub zu gehen und innerlich Ruhe zu finden.

    einen guten Start in die neue Woche wünscht
    gabi

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  7. Liebelein,
    ich reihe mich ohne wenn und aber ein, in die Reihe derer, die du kennst.
    Mir geht das auch alles irgendwie zu schnell. Vielleicht nehme ich mir auch immer zu viel vor.
    Abends frage ich mich dann oft, wie es auch dieser Tag wieder geschafft hat, ungesehen an mir vorbei zu rennen. Wusch, weg.
    Ich verstehe wirklich gut, dass du dir einfach eine Auszeit nimmst. Der Wald ist in diesem Herbst ein wunderbarer Platz um ein wenig ab zu schalten.
    Lass langsam gehen.

    dicken Drücker
    Nicole

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