Christmas Baking | Traumstücke und Nussbusserl

12 Dezember

Nie war der Schnee weißer, die Tannen grüner und ehrwürdiger, die Tage vor Weihnachten heiliger und die Aufregung und die Vorfreude auf das Christkind größer, als wir Kinder waren. Manchmal denke ich, dass sogar die Lichter damals wärmer waren. Zwar hängen heute die Fenster und die Vorgärten voll mit Lichterketten und allen erdenklich beleuchteten Figuren und ich liebe es, abends noch einmal in meine Stiefel und den warmen Mantel zu schlüpfen, um eine Runde um die Häuser zu drehen um alles das zu bestaunen. Denoch denke ich oft, dass es nur einer einzelne Kerze bedarf, oder einem einzelnen, kleinen LED Stern, der an einer Schnur hinter der Fensterscheibe hängt. Gerade diese leise Bescheidenheit empfinde ich persönlich sehr wärmend.

Als wir Kinder waren, standen auf dem Tisch im Advent gewellte, bunte Pappteller mit roten Äpfeln, Orangen, Nüssen, Dominosteinen und Mürbeteigplätzchen darauf, die unter bunten Zuckerstreuseln ächtzten, weil wir Kinder beim Ausstechen des Teiges helfen durften. Es waren immer die gleichen Förmchen: Herzen und Sterne in verschiedenen Größen, Halbmonde und Kringel, die wir mit Eigelb bepinseln durften, damit die Zuckerstreusel schön darauf haften blieben. 
 
Die Vorfeude darauf, den ersten süßen Keks direkt vom Blech zu probieren, und die Ofenwärme in der Küche malten unsere Wangen rot und machten unsere Augen strahlend. 
Es kommt mir vor wie gestern, als ich mit meinen Kindern an Dezembertagen auch Bleche mit süßen Plätzchen backte, die unter einem Berg von Zuckerguss und dicken Liebesperlen verschwanden.
 





Traditionen sind bekanntlich dazu da um gepflegt zu werden. Und Weihnachten ohne süßes Kleingebäck wäre für mich und meine Familie ein Skandal. Überhaupt, kommt nicht schon so ein wenig mehr Weihnachtsstimung auf, wenn einem die Mehlwolken um den Kopf herum schwirren und der Puderzuckerstaub wie dünne Schneeflocken auf den Küchentisch rieselt? 
Nun einmal ganz unter uns: Was wäre die Adventszeit ohne Kekse? 
 
Nein, Weihnachten ohne Selbstgebackenem kann man eigentlich gleich bleiben lassen. Es gehört einfach dazu. Wie wunderbar es ist, wenn sich dieser vorweihnachtliche Duft von Zimt, Vanille und Kokos der Küche in sämtliche Räume verbreitet, denn das bringt uns doch den Zauber von Weihnachten mit jedem geknabberten Plätzchen ein Stückchen näher. 
Und der erste gebackene Keks, dieser eine, dieser erste vorwitzige Schlawiner! Heute noch wandert er vom Blech sofort in meinen Mund und verheißt nicht anders, als so ein kleines Glücksgefühl. Dabei spielt es keine Rolle, dass er noch heiß ist, unverziert, unbestreuselt und frei von Zuckerguss ist.
Egal!
Traditionen dürfen auf gar keinen Fall gebrochen werden, also worauf warten wir noch? 
Backen ist cool und gemütlich und kleine Geschenktütchen mit Selbstgebackenem sind ein perfektes Mitbringsel für die Freundin, die Kollegin oder ein Dankeschön für den Briefträger oder den Paketboten. Kekse knabbern gehört zu jedem Weihnachtsfilm, egal ob alleine mit dem Mops oder der Katze auf dem Schoß oder mit der ganzen Familie auf dem Sofa.
 





Falls du noch auf der Suche nach Inspiration für deine leeren Kekstüten und Blechdosen bist, kannst du meine persönlichen Leckerbissen gerne noch einmal nachlesen. Meine Plätzchen sind in der Regel ohne größeren Aufwand zu backen.

Wiener Buttermischung

Haferflockenplätzchen 

Engelsaugen

Feenküsse 

 Vanillekipferl 

Schneeflocken

Nussecken 

Belgrader Brot


Natürlich kann ich die Weihnachtsbäckerei nicht neu erfinden. Dazu fehlt mir jegliches Talent. Doch gibt es im www oder in der Teeküche so viel Inspiration alljährlich neue und die raffiniertsten Keksvariationen zu bestaunen, die mir dann einfach keine Ruhe lassen bis ich das passende Rezept für mich gefunden und sie ausprobiert habe. Folgende last Minute Plätzchen schmecken köstlich, gehen wie gewohnt fix und kommen mit den wenigsten Zutaten daher. Also keine Ausrede meine Lieben. Wascht euch die Hände, steckt euch die Haare zusammen und nichts wie ran an die Mehldosen, dem Vanillezuckerglas und dem Puderzuckersieb. Wir backen ...

 

 

Zimt-Traumstücke

(das sind kleine traumhaft mürbe Plätzchen, die nach dem Backen in einem Zimt-Zuckergemisch gewälzt werden.)
 
Für den Teig:                                                                    

500 g Mehl
250 g Butter
5 Eigelb, größe M
2 Päckchen Vanillezucker
1 Pr Salz
150 g Zucker
1 Teelöffel Zimt 

Zum Wälzen:
 
100 g Zucker
50 g Puderzucker, beide fein gesiebt
2 Teelöffel Zimt
 
Alle Zutaten für den Teig miteinander verkneten, und für eine Stunde in den Kühlschrank stellen. Den gekühlten Teig zu mehreren  Rollen formen, davon jeweils zwei Zentimeter dicke Stücke abschneiden und auf ein Backblech setzen. Da sie beim Backen nicht besonders aufgehen, könnt ihr sie recht dicht nebeneinander auf das Blech setzen.
Das Blech für ca.10 Minuten in den auf 180° C vorgeheizten Ofen schieben. 
Die Traumstücke nach dem Backen kurz abkühlen lassen, um sie dann in dem Zucker-Zimtgemisch zu wälzen. 
Tipp: Hier liegt der  Schlüssel eindeutig im gesiebten Puderzucker. Der kleine Aufwand lohnt sich wirklich! Erst nach dem völligen Abkühlen die Kekse in die Dose packen. 

 
 
Nussbusserl                                                         

 
Zutaten:

3 Eiweiss
200 g Zucker
200 g gemahlene Haselnüsse
 
Das Eiweiss steif schlagen, danach den Zucker und die gemahlenen Nüsse unterheben. Mithilfe eines Teelöffels kleine Häufchen auf das Backblech setzen und im vorgeheitzen Backofen bei 150° C Umluft ca. 15 - 20 Minuten backen. 
 
Obacht: Da die Kekse beim Auskühlen noch härten, nicht zu dunkel werden lassen!
 
Anders als bei meinen herkömmlichen Makronen, die warumauchimmer steinhart wurden, sodass man sie vor dem Essen vorsichtshalber in Kakao eintunken musste, sind meine Nussbusserl beim Hineinbeissen richtig schön kross, bevor man auf einen unwiderstehlich weichen Kern trifft.
Unbedingt ausprobieren! 
 
  

 
Mein Mann nennt die Traumstücke übrigens Marshmallow Imitationen ; )
                                                  Euch einen fantastischen Adventsonntag! xox, Meisje

 

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