Türchen vierzehn
14 Dezember
"The bright fire crackled and sparkled, rose and fell"
Jutta erzählt von Weihnacht ...
"Es gab eine schöne Tradition
in unserer Familie: Ein paar Tage vor Weihnachten sind wir mit unserem
Vater in den Wald gefahren und haben Moos gesammelt. Damit haben wir
dann eine richtige Landschaft um die Krippe gebaut, die mein Opa aus
Ästen des Feldahorns selbst gebaut hat.
Die Felsen sind Tropfsteine (versteinertes Moos) und stammen aus einer alten Tropfsteinhöhle aus unserem Dorf."
Auch Juttas Oma hat eine Tradition gepflegt und es sich nicht nehmen lassen, in der Adventszeit ihre Gewürzplätzchen, Belgrader Brot, zu backen. Jutta schreibt, wie sehr sie dieses Gebäck als Kinder geliebt haben und es auf den bunten Tellern nicht fehlen durfte. Die Großmutter nahm Jutta bei der Hand und gemeinsam blätterten sie sich durch ihre geheimnissvolle Rezeptsammlung. Die, bei der die meisten Seiten schon leicht zerknittert waren und so mancher Teigklecks auf der feinen Handschrift gelandet ist. Das machte aber nichts, denn Juttas Oma hatte die Zutaten und Mengen für das leckerste Belgrader Brot und die perfekten Zimtsterne sowieso im Kopf. Ich glaube, da waren sich unsere Großmütter sehr ähnlich.
Selbst wenn es vielen von uns nicht mehr möglich ist, mit der Großmutter in der Küche die Weihnachtszeit einzuläuten, sind ihre handgeschriebenen Rezepte oft noch da. Zum Glück hat auch Jutta das handgeschriebene Rezeptheft ihrer Großmutter wie einen Schatz behütet und aufbewahrt.
Heute besitzen wir die modernsten und praktischsten Küchenhelfer und backen oft "nebenbei". Hin und wieder aber macht man auch einen schönen Freundinnentag und läßt man sich in einem netten Cafè bedienen. Liebe Jutta, das machen wir gleich im neuen Jahr ;-)
Damals war der Backtag ein festes Ritual, etwas ganz besonderes und fast ein bisschen feierlich. Wir durften helfen das Mehl zu sieben und die Eier über der Schüssel aufzuschlagen. Wir durften vom Teig naschen und sahen staunend dabei zu, wie geschickt die Großmutter mit dem Teigroller oder den Backförmchen umging. Die Küchentisch war leicht mit Mehl bestäubt, Zimt und Schokolade schwebten in der Luft.
Im Küchenherd knackte ein gemütliches Feuer, der Flötenkessel spuckte Tropfen aus die zischend auf der heißen Herdplatte verdampften. Die kleine Küche duftete weihnachtlich und vertraulich nach Glück und Gebäck. Solche Momente bleiben unvergessen.
Belgrader Brot
(ich habe die Menge halbiert und etwas mehr als 400 g Mehl verwendet)
Zutaten Plätzchen:
5 Eier
500 g Zucker
180 g gemahlene Mandeln
Orangenat
Zitronat
20 geraspelte Schokolade
1 Messerspitze Zimt
1 Messespitze Nelken
so viel Mehl, das sich der Teig gut ausrollen lässt.
Zutaten Zuckerguss:
500 g Puderzucker
1 Eiweiß
ggf. einige Tropfen Rum oder Zitronensaft
solange glattrühren, bis ein cremiger Guß entstanden ist
Die Zubereitung:
Alle Zutaten zu einem ausrollbaren Teig verrühren, einen halben Zentimeter dick ausrollen und Rauten ausschneiden.
Diese im Ofen bei 180 °C ca. 10 Minuten backen. Sie sollten noch ein bisschen weich sein, denn sie härten beim Auskühlen noch ein wenig nach.
Nach dem Abkühlen die Rauten mit dem Zuckerguss bestreichen.
Fühl dich fest umärmelt liebe Jutta. Für diesen schönen Beitrag. Und das ich dieses leckere Rezept deiner Oma weitergeben durfte.
xox
xox
2 Kommentare
Hej Meisje,
AntwortenLöschendas war aber ein schöner Post! Das Belgrader Brot hört sich superlecker an, wie schade, wenn solche Rezepte einfach verloren gingen. Traditionen sind so wichtig! Vielen lieben Dank fürs Teilen- auf das dieses schöne Rezept weit verbreitet wird :0) Hab noch einen schönen 3. Advent und ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)
Liebste Ulrike, das Belgrader Brot schmeckt auch superlecker ;-)
AntwortenLöschenIch bin auch ein großer Fan von alten Zeiten und Rezepten. Es hat etwas behagliches, vertautes, findest du nicht? Ich freue mich das Jutta mir dieses schöne Rezept überlassen hat und ich es hier teilen durfte.
Dir wünsche ich einen fantastischen, dritten Advent.
Jul-Hygge greetings, xox
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