Türchen zweiundzwanzig

22 Dezember


"Das Weihnachtswunder von 1914"
Einfach mal lesen ...

Der Erste Weltkrieg hat bereits über eine Million Menschenleben gekostet, als am 24. Dezember 1914 eine unerwartete - und unbefohlene! - Waffenruhe den Weihnachtsfrieden für die Soldaten bringt.

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- Quelle google -
 
Niemand wird geboren, um zu töten. Doch genau das war der einzige Grund, warum sich im Jahr 1914 mitten in Europa Männer in Schützengräben gegenüberlagen. Sie sollten auf den Feind schießen und ihn umbringen. Am Ende des Ersten Weltkriegs hatten 17 Millionen Menschen ihr Leben und viele Millionen Kinder und Frauen ihre Väter, Söhne und Ehemänner verloren. Wer jemals im französischen Verdun vor den Tausenden weißen Kreuzen mit ihren Namensinschriften gestanden hat, wird eine Lektion für sein Leben niemals mehr vergessen: Im Krieg sterben keine anonymen Wesen. Es sterben Menschen!
Und genau diese Menschen, Deutsche, Franzosen und Briten, die hinaus in die Hölle des Todes geschickt wurden, kauerten in dieser sternenklaren, bitterkalten Nacht des 24. Dezember 1914 in ihren Schützengräben - und dachten an ihre Familien zu Hause. Dachten an ihre Lieben, an warme Stuben, an zuckersüßes Gebäck und lachende Gesichter. Doch hier, irgendwo in Frankreich und Belgien, waren sie Soldaten, die kämpfen und töten mussten, um nicht selbst zu sterben ...

Doch dann - erzählt man sich - geschieht mitten auf den Schlachtfeldern an der deutschen Westfront etwas Wundersames:


Mitten in dieser eisigen Dezembernacht stimmt ein einzelner Soldat, von der Weihnachtsstimmung gepackt, plötzlich „Stille Nacht, Heilige Nacht ..“ an. Leise klingt das Weihnachtslied über das Niemandsland dieser tatsächlich stillen Nacht. Nach und nach steigen immer mehr deutsche Soldaten in den Gesang ein, ein britischer Soldat stimmt mit ein: "Silent night, holy night..".
Eine Schweigeminute später brandet Beifall durch die Reihen, die nun nach Zugabe rufen. Die Deutschen antworten mit „Merry Christmas“, und bald wird „We not shoot, you not shoot!“ hinzugefügt. Die deutschen Soldaten legen ihre Waffen nieder und stellen plötzlich Kerzen auf die Ränder ihrer Schützengräben. Als nun die ersten Feuer gemacht waren und man sich der Waffenruhe sicher sein konnte, ging es ans Fußballspiel!

Vielleicht konnte man auch keinen Ball auftreiben, so tat es auch ein zusammengepresstes Strohbündel, das mit Draht umwickelt wurde. Davon gab es ja mehr als genug. Dieses simple Provisorium  hielt aber Hunderte von großen Jungs nicht davon ab zu kicken. Fiel mal einer hin – was vorkommen musste, nur schon wegen der schweren Stiefel –, half man sich gegenseitig auf. Das Spiel war das Ziel. Denn eines hatten die Jungs, die nun im Krieg zu Männern geworden waren, gemeinsam: Den Fußball hatten sie von den Äckern ihrer Dörfer mitgenommen auf die Totenäcker des Niemandslandes.





Manchmal ist es völlig egal, ob eine Geschichte stimmt oder nicht. Worte können so viel Unheil anrichten. Falsche Geschichten helfen den Mächtigen und Gewissenlosen dieser Welt, uns gegeneinander aufzuhetzen. Warum sollen wir nicht umgekehrt an Geschichten glauben, die uns zusammenführen? Ob es den berühmten Weihnachtsfrieden vom 24. Dezember 1914 genau so gegeben hat, spielt im Grunde keine Rolle. Es ist alleine der Gedanke, dass in einer der dunkelsten Stunden der Geschichte ein Stück Menschlichkeit und Wärme über die Barbarei der Zeit siegte, der zählt.


"Die Erinnerung an ein Stückchen Frieden im großn Kriege muß aufrecht erhalten werden. Und dafür ist die Weihnachtszeit die schönste Zeit!"

Danke Ben, für die Idee zu diesem Beitrag und dass du uns an diese Geschichte erinnerst.
xx


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